Irgendwann am Nachmittag hatte er es überstanden. Wie man es hinkriegte und wessen Unterschrift am Ende gültig war – egal. Die Einwilligungserklärung für den Eingriff lag vor, und unser Sohn wurde operiert. Viermal ist das Becken gebrochen und wurde bisher nur von einem Fixateur externe zusammen gehalten. Deshalb durfte er bisher nicht aufstehen, denn diese Vorrichtung ist nicht stabil. Man macht so etwas als vorläufige Versorgung z.B. nach schweren Unfällen, weil Operationen unmittelbar danach den Körper weiter schwächen würden. Patienten, die nicht sofort operiert werden, haben höhere Überlebenschancen.
Jetzt, wo alle Fixateure entfernt sind (es waren zwei am Bein und einer am Becken), kann ich euch ja mal zeigen, wie so was aussieht.
Die Halterungen sind fest mit dem Knochen verschraubt, und das klingt schlimmer als es ist. Er riss vehement daran herum, es kann nicht sehr schmerzhaft gewesen sein.
Heute also wurden die Brüche mit Platten und Schrauben versorgt, der Fixateur ist weg. Am Telefon konnte ich am Abend ein paar Worte mit ihm sprechen. Müde klang er, den Hörer gab er gleich wieder seinem Vater. Den Umständen entsprechend geht es ihm aber gut, er darf nun ausruhen. Sobald er sich im Rollstuhl selbst waschen und versorgen kann, geht es in die Reha. Wie die Eltern seines Freundes stellten auch wir einen Antrag für die Schmieder-Kliniken in Gailingen. Schön wärs, wenn die beiden zusammen gesund werden könnten, sie werden einander noch brauchen. Das letzte Wort hat aber die Krankenkasse.
Wir werden weiterhin beten, für die kranken Tage, und für die jetzt hoffentlich gesunden Tage,
Ich hoffe die Krankenkassen haben Einsicht.
Mutti
LikeLike