Der Zeigefinger wurde operiert heute Mittag, und als wir nachmittags kamen, saß er im Bett und eine Krankenschwester zupfte an der Infusionskanüle an seinem Hals herum. Er hatte Schmerzen und wirkte angeschlagen, ansonsten war er klar im Kopf trotz der Vollnarkose ein paar Stunden zuvor. Ich hatte Angst gehabt vor einem Rückschlag, aber nun geht es endgültig nach vorne, ans Heilen, ans Gesundwerden. Er sehnt sich danach, in die Reha zu dürfen, aber die Ärzte haben das letzte Wort. Er hat nichts mehr zu sagen, was ihn selbst betrifft.
Erwähnte ich schon, dass er auf einer Station für Kinder und Jugendliche liegt? Die Zimmergenossen wechseln alle paar Tage, im Moment sind es zwei weitere Teenager. Davon unbeeindruckt besuchte uns heute der Klinikclown und blies Seifenblasen. „Willst du große oder kleine Gesundheitsblasen?“ Mein Sohn, im Rollstuhl sitzend, gab lapidar zur Kenntnis: „Heute wären die großen ok,“ während bereits eine Wolke davon über ihm niederging. Seine Schwester und ich schmissen uns weg vor Lachen, als der Clown oder besser gesagt die Clownin sich als Frieda Fröschli vorstellte und mit Schweizer Akzent auf ihn einplapperte. Er machte mit, sein Humor ist ihm nicht verloren gegangen.
An dieser Stelle möchte ich einmal sagen, wie stolz ich auf meine Kinder bin, und in diesen Zeiten besonders auf diesen Glückspilz, der einen schweren Autounfall überlebt hat und nun auf dem besten Weg ist, wieder gesund zu werden. Weil er nie aufgegeben hat.
Glück
wenn man das Glück hat, so nahe zum Glück zu wohnen, das nennt man Glück.
Du kannst froh und glücklich sein, daß du solche Kinder hast.
Mit deinem schönsten Glückspilz schließ einfach deine Woche ab
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