Wer seine Werte lebt und im guten Kontakt ist mit seinen Bedürfnissen, wirkt authentisch, stark und leistungsfähig. Hab ich eben im Internet gelesen. Nun, meine Werte lebe ich mehr denn je, meine Bedürfnisse dagegen habe ich weggesperrt seit dem Auto-Unfall meines Sohnes. Fast vier Monate sind vergangen, er wird bald aus der Klinik entlassen werden und die Therapien, die er noch braucht, zu Hause fortführen. Es wird noch viel Zeit vergehen, bis er zurück findet in die Normalität. Ganz wie vorher wird er wahrscheinlich nicht wieder sein, ich mit Sicherheit auch nicht. Das schreckliche Ereignis gehört nun zu unserem Leben. Aber es geht auch weiter, zum Glück geht es weiter mit ihm, er kann wieder gehen und klar denken. Dafür bin ich jeden Tag dankbar, nicht alle Eltern haben so viel Glück.
Ich beende nun die Berichte über das, was seit dem Unfall geschah, mal sehn, ob mir noch etwas anderes einfällt, was ich euch erzählen will. Ein gelegentliches Wort zum Sonntag wird es sicher weiterhin geben, vielleicht über meine Erkenntnisse beim Versuch, das Schwere abzustreifen und wieder nach meinen eigenen Bedürfnissen zu forschen. Irgendwo müssen sie ja sein!
Danke an alle, die – auf welche Weise auch immer – bei uns waren in den vergangenen Monaten.
Morgen am Meer
Leer geweht die Welt
von Wellen überspült
was gestern war
an jedem Tag
neue Fußspuren
am weiten Ufer
zerfließender Zeit