Herzensangelegenheit

Kennt ihr das? Plötzlich fängt das Herz an zu pochen, als ob es herausgelassen werden will. Meins schlägt immer wieder wütend gegen den Brustkorb, der es umgibt, und dabei habe ich ihm nichts getan! Man hat wohl gelegentlich kleine Rumpler und Aussetzer des Herzschlags, aber das ist etwas anderes. Dieses wiederkehrende Alarmschlagen, als sitze da jemand drin und trommle mit den Fäusten gegen eine Wand oder renne mit dem Kopf voraus gegen die Enge an – das kannte ich nicht. Morgens vor allem, da stört es am meisten. Ich wache häufig auf, mit so einem Rumpelstilzchen innen drin ist es schwer wieder einzuschlafen.

Ich versuche mich dann zu entspannen und denke an einen verträumten Strand, wo ich auf einem kleinen Steg sitze und die Beine ins Wasser baumeln lasse. Ein Glöcklein liegt neben mir, falls ich Durst bekomme und kalten Pfefferminztee mit Eis und Zitrone trinken möchte. Ich gebe natürlich ein gutes Trinkgeld, so sorge ich für den Diener und seine Familie, und für mich. Während salziges Wasser von meinen Beinen perlt und die Sonne darauf glitzert, kommt Rumpelstilzchen meist zur Ruhe und ich schlafe wieder ein. Beten hilft auch, da geht es manchmal noch schneller.

Dann fing das Pochen tagsüber an. Plötzlich ist es da, aus dem Nichts, als hätte ich drei Tassen Kaffee auf einmal hinunter gespült. Das kommt nicht oft vor und nach ein paar Minuten verschwindet der Spuk. Lästig finde ich es trotzdem, schon weil ich mich bei der Arbeit nicht auf eine Südsee-Insel konzentrieren kann. Deshalb ging ich zum Arzt. Dort bekam ich Tablettchen, die ich teilen muss, eine halbe am Tag genügt. Trotz eingeritztem Spalt bricht man sich fast die Fingernägel ab beim Versuch, sie in zwei Hälften zu zerlegen, so klein sind sie. Mit dem Messer zerbröselt das Ganze, an der praktischen arbeite ich also noch.

Erste Ergebnisse: das Herzklopfen ist geblieben, und zusätzlich ist mir jetzt schwindlig und ein bisschen schlecht. Das sei normal, sagte die Ärztin, und hört nach ein bis zwei Wochen auf. Na dann.

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