Das erste Kalendertürchen ist gar kein Kalendertürchen, sondern zwei Seiten in einem Buch. Meine Mutter hat es mir geschenkt. In der Vorweihnachtszeit werde ich ja immer kindisch, fast jedes Jahr habe ich einen Adventskalender. In diesem Jahr gibt es statt Bildchen also Geschichten, und in der ersten geht es um eine Frau, Mitte Vierzig, und ihren Adventskalender. Hinter den Türchen verbergen sich flach gepresste Tannen, Päckchen, Hasen und Schlitten aus billiger Schokololade, die schmeckt, als wäre sie vom letzten Osterfest übrig geblieben. Sie schiebt das erste Stückchen in den Mund, schließt die Augen und lässt die Schokolade auf der Zunge zerfließen. Jetzt ist die Adventszeit wirklich da.
Jeden Tag eine kleine Freude: ein Bild, ein Spruch, ein Gedankensprung zur Schönheit des Daseins. Eigentlich sollte es das ganze Jahr solche Kalender geben.