Rückschau: Was prägte dieses Jahr? Eine Bankenkrise, der erste schwarze US-Präsident, die Abwrackprämie, Michael Jackson ist tot.
Was prägte mich? Im Februar eine schmerzhafte OP an den Füßen (Hallux) und dass ich im Anschluss meine Arbeit verlor. Nicht wegen dem Hallux, sondern weil ich nicht gekuscht habe oder was weiß ich. Verstehen kann ichs bis heute nicht.
Eine neue Stelle hatte ich ein paar Wochen später gerade angetreten, da wurde einer meiner Söhne in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt. Ich war von da an wie ein Zug, der führerlos aber doch auf den richtigen Gleisen weiter raste. Mein Leben bestand aus dem Jungen in der Klinik, aus Einarbeitung und aus der Familie.
Die neue Arbeitsstelle war auch nicht einfach. Etwas lag in der Luft, und es lähmte mich. Der Umgangston war nicht immer freundlich. Aber ich hielt durch. Ohne Urlaub und ohne bis heute einen einzigen Tag gefehlt zu haben. Seit Herbst nehme ich ein gutes Medikament und lasse mir psychologisch helfen. Jetzt geht es allmählich aufwärts. Eine lange Aussprache in der Firma hat außerdem viel Druck weggenommen, und Ende November kam mein Sohn aus der Reha zurück. Seine Zukunft liegt vor ihm mit vielen Fragenzeichen, aber er ist stark. Er wird es schaffen.
Was nehme ich mit ins neue Jahr? Am liebsten nichts. Ich möchte alles zurücklassen und neu beginnen. Meine Kinder haben jedoch einiges im Gepäck aus 2009. Einen USA-Aufenthalt und beste Aussichten im Berufsleben, einen erfolgreichen Bachelor-Abschluss und danach einen Platz an der Uni, eine gut bestandene schriftliche Ausbildungs-Prüfung und sein Leben an sich, Talent und Leidenschaft fürs Klavierspielen, einen wachen Geist. Das behalten wir bei uns, und da fällt mir ein – etwas will ich doch mitnehmen ins Jahr 2010: die Liebe einiger Menschen, ohne die ich das alles nicht ausgehalten hätte.
Euch allen wünsch ich einen guten Rutsch, danke fürs Mitlesen hier und viel Glück im neuen Jahr. Möge es keine Überraschungen bringen, sondern nur das, was ihr plant und euch wünscht.