Die betrunkene Ente


„Drunken Duck“? „Drunken?“ Hat man mir nicht vor wenigen Tagen erst gelehrmeistert, dass es falsch ist zu sagen: „ I am so drunken“?
„Drunken“ gibt’s nicht, dachte ich!
Gibt’s schon. Aber nur als Adjektiv: The drunken duck, the drunken monkey, my drunken friend.
Als Adverb gehts nicht: „I am so drunken“ ist falsch. Da muss es heißen: I am drunk. Wieder was g’lernt.

Wir fuhren nach Newcastle heute, und zwar durch den Lake District, einem Erholungsgebiet im Norden Englands. Im „Drunken Duck“ also kehrten wir ein. Das Pub hat eine eigene Brauerei, wie es in England viele gibt, angeblich um die 800. Beliefert werden örtliche Kneipen und Restaurants. Früher wurden diese Mini-Brauereien von den Großen gefressen, nun sind sie wieder entstanden. Die Menschen haben vielleicht den Reiz am Kleinen, Feinen neu entdeckt.

Unsere Mäntel werfen wir auf die Bank, denn auch hier wie in allen Pubs und Restaurants, die wir bisher besuchten, finde ich keine Garderobe. Ein junger Mann bringt uns verschiedene Käsesorten mit Obst und Gemüse. Wir kommen ins Gespräch und er erzählt, dass er aus Ungarn stammt. In der Küche, an der Rezeption und an weiteren Stellen arbeiten ebenfalls Ungarn. In solchen Jobs findet man fast keine Engländer mehr. Hotelpersonal, Bedienungen, Busfahrer, Servicekräfte  – aus aller Welt stammen sie, aber nicht aus England.

Zurück zum Lake Distrikt: Ein Hotelmanager in Langdale Pikes ist hier im Sommer durch einen ca. 35 km langen See geschwommen, um Geld zu sammeln für eine bedürftige Familie. Engländer lieben es, auf irgendeine Art Strecken zu hinterlegen (Laufen, Rennen, Hitchhiken, und also auch Schwimmen). Das Publikum fühlt sich daraufhin berufen, etwas zu spenden für einen guten Zweck. Wenn wir in Deutschland über die Alpen radeln, kommt leider niemand auf eine solche Idee. Jedenfalls erschwamm der Hotelmanager einen ordentlichen Geldbetrag für die in Not geratene Familie, und tolle PR für sein Hotel!

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