… wird kürzer mit Chantré. Nein, hier folgt keine Werbung für alkoholische Getränke, es fällt mir nur auf. Seit ein paar Tagen stehen hier nämlich Flaschen herum mit hochprozentigem Inhalt, seit Jahren gereift im Wohnzimmer meiner Mutter und dann mir übergeben, da nicht mehr gebraucht. Früher hätte sie ein Schlückchen Cognac nicht verschmäht und Namen wie Sliwowitz, Ouzo oder Jim Beam kenne ich seit meiner Kindheit. Wobei Jim Beam bei uns ausgesprochen wurde wie Jim Bimm und mir gefiel das Wort immer, weil es klingt wie Bimm Bamm.
Jedenfalls war mein Tag wenig erfolgreich heute. Die Arbeit fraß mich auf, zwei Aufträge konnte ich nicht wie zugesagt ausliefern, eine Reklamation klemmt in meiner Magengrube. Erst nach sieben kam ich heim, aufgewirbelt und zerfahren und da, neben dem Telefon, atmeten die Flaschen. Ich hatte sie zunächst einmal dort abgestellt und seither überlegt, was mit ihnen anzufangen sei. Heute wusste ich es. Ich griff nach einer der angebrochenen und es ist Chantré. Ein paarmal genippt und jetzt spüre ich ein bisschen Feierabend. Das Karussell in meinem Kopf fährt langsamer, bald kann ich aussteigen. Wenigstens für heute Abend.
Ich gebe zu: Der Chantré ist vernichtet. Aber nicht von mir allein! Außerdem war nur noch ein Rest drin gewesen. Eine Flasche Wodka gab ich meiner Tochter mit für die Cocktails bei einer Party, den Rest brachte ich in den Keller. Dem freien Willen traue ich nämlich auch nicht immer, du hast es in der Geschichte über einen Marienkäfer ja hinreißend beschrieben. 🙂
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Ein paar Tage später mal vorsichtig angefragt: Sind noch einige Flaschen vorhanden?
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