Da es sonst niemand tut, lobe ich mich selbst: Eine ganze Woche ohne Tabakqualm liegt hinter mir! Der Entzug manifestierte sich nur in anhaltend schlechter Laune, und das konnte in den ersten Tagen vom dauerverregneten Juni-Beginn herrühren. Seit dem Sommereinbruch vor drei Tagen wurde es allerdings kaum besser, dabei quält mich kein Druck, eine Zigarette haben zu müssen. Was mir fehlt, sind die Inseln. Aus meinen überfrachteten Alltagen hatte ich wenigstens minutenlang dorthin flüchten können, eine Rauchpause ist eben eine Pause, ein zeitlich begrenztes Innehalten, ein Bremsmanöver mit Haltegriff, eine Art (absurder geht’s nicht) Luftholen.
Nun renne ich unterbrechungslos von Hektik und Druck bei der Arbeit zur alten Wohnung meiner Mutter, zu Restmöbel-Entsorgung, Renovierungsbedarf und Mieteransprüche sowie zu Schriftkram und Erledigungen in ihrer neuen Wohnung. Selbst wenn ich ein paar Minuten lang in der Sonne stehe zur Mittagszeit oder am Abend – ich weiß nicht, was ich dort anfangen soll. Ich komme nicht runter. Es gibt keinen Ersatz.
Du meinst zwischen zwei Zigaretten liegt immer ein Nikotinentzug, der kribbelig macht? Das klingt für mich, als ob es stimmt. Genauso kommt es mir vor, das nehm ich sofort in mein Motivationsschema auf! Man ist schon blöd, sich so einen Mist anzutun. Wieso tut man’s bloß? Ach egal. Jetzt tu ich’s nicht mehr. Fertig.
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Ja, genau so ist es! Wenn Du Spass hast, Bücher zu lesen: Endlich Nichtraucher von Allen Carr hat noch ein paar solcher unglaublicher Aussagen mehr drin. Das Buch war damals für mein Motivationsschema wichtig.
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Es hilft schon zu wissen, dass das Knatschigsein nicht nur von Überlastung und fehlendem Seelentröster-Ausgleich, sondern auch vom Entzug herrühren kann. Das hat ein bisschen den Druck genommen. Außerdem war ich heute gar nciht mehr so gereizt. 🙂
Neugierig bin ich auch geworden, jetzt will ich wissen, warum ich eigentlich geraucht habe, und deshalb bestellte ich eben das Buch von Allen Carr. Vielen Dank für den Tipp!
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Das mit der Entspannung ist übrigens real. Wenn man raucht, erzeugt der kleine Nikotinentzug zwischen den Zigaretten Unruhe. Und die lindert sich logischerweise wenn man eine raucht. Paradoxerweise stillst du also die Unruhe mit genau dem, was sie überhaupt erst erzeugte.
Zigaretten allein wirken nicht beruhigend. Und dass Du jetzt unruhig bist, ist ja klar. Schliesslich bist Du noch auf Entzug.
Du schaffst das!
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Liebe Maria, Marissa und lieber Rolf: HERZLICHEN DANK für eure Tipps. Als ich sie gelesen hatte, verflog meine schlechte Laune für heute, eine Art Spontanheilung!
Ja, diese Atemübungen habe ich im Hinterkopf (noch nicht in den Lungenflügeln), ich bin überzeugt es hilft. Auch Musik hilft, nur bin ich im Moment noch konditioniert wie der Hund von Pawlow. Rauchen = Entspannung. Aber wartet’s ab. Morgen früh vor Arbeitsbeginn werde ich neben der Firma stehn beim Strommast, auf dem die Störche wohnen, und ich zähle meine Atemzüge, versuche sie anzuhalten und auszudehnen, bis ich einen roten Kopf bekomme oder einen Schwindelanfall. Daraufhin gruschtle ich das Headset aus der Handtasche und dröhne mir „Aufstehn“ von Seeed rein, was kümmern mich schließlich grüßende und ratlos dreinblickende Kollegen. Und wenn das immer noch nicht genug ist – dann kommt die billige Pfeife mit dem billigen Tabak dran und ich schmauche ein bisschen vor mich hin, bis mir schlecht wird.
Ich schaff das.
Aber es will alles erstmal überbrückt und gelernt sein, und es hat mir Mut gemacht, dass ihr euch dazu gemeldet habt. Danke. 🙂
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„Sich selber loben“ ist wie „sich selber kitzeln“. Es klappt irgendwie nicht.
Ich weiß auch nicht wirklich, worum es geht, denn ich habe nie geraucht. Doch, mit 18, billiger Tabak, billige Pfeife, bis der Tabak aufgebraucht war, dann niemals wieder.
Vielleicht ist das die Empfehlung gegen Entzugsschmerzen. Billiger Tabak, billige Pfeife.
Wie auch immer: Herzlichen Glückwunsch zur ersten Woche.
Bredenberg
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Was noch besser ist: MUSIK!
Hilft immer, überall und zu jedem Zeitpunkt.
Nimm dir deinen MP3-Player mit, zieh dir entspannte Musik drauf, stell dich in die Sonne und hör dir ein oder zwei Lieder an.
Sowas kann deinen Tag retten.
Das ist meine Art den Alltag zu bewältigen, wenn’s mal wieder stressig wird! 😉
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Doch, den gibt es. Atmen. Dem Atem zuhören. Spüren. Die Sonne, den Wind und was es sonst noch gibt. Nennt sich Achtsamkeit. Will geübt sein. Aber ist besser als Rauchen. Nicht Ersatz.
Aber der Anfang ohne ist sehr sehr schwer. Und daher: Ich bewundere Dich, dass Du das schon eine Woche lang geschafft hast. In etwa zwei Wochen wird es wesentlich einfacher. Die ersten drei sind die schwierigsten. Wobei die erste die absolut happigste ist. Das Schlimmste ist also schon vorüber.
Mach unbedingt weiter. Du wirst es nicht bereuen. Und: Leg das Geld, das Du jetzt sparst beiseite und kauf Dir etwas wirklich Schönes! Du hast es verdient!
LG
Maria
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