Immer wieder überlege ich, wer die Menschen sein könnten, die in mobilen Wohn-Fahrzeugen hier Halt gemacht haben. Ich drossle die Geschwindigkeit und versuche, hinter meiner Sonnenbrille unbemerkt Hinweise zu ergattern, was auf der Wiese da vor sich geht. Im Schatten eines Autos ganz nah am Weg, auf dem ich mich nähere, bemerke ich eine Frau. Unbeweglich sitzt sie da in einem Campingstuhl, dunkles Haar in der Mitte gescheitelt und im Nacken verknotet, deutliche Linien führen von den Nasenflügeln zu ihren Mundwinkeln. Das harte, braunes Gesicht ist mir zugewandt. Ich schaue schnell weg, im Reflex, aber sie schaut mich an. Oder durch mich hindurch. Ernst blickt sie auf einen Punkt, der weit hinter mir liegt oder tief in ihr selbst. Wie ein Gemälde von Frieda Kahlo taucht sie auf und verschwindet wieder, als ich vorbei geradelt bin.
Rätselcamp II
Kommentar verfassen