… sondern ein Kürbis von oben.
Diese phantastischen, kreisrund herausgeschnittenen Rauchabzugslöcher sind mein Werk. Dazu saß ich lange in der warmen Nachmittagssonne, schnitzte und schwitzte. Geduldig besserte ich nach, bis nichts mehr zu verbessern war. Nicht meine Art eigentlich, schon gar nicht wegen ein paar Löchern in einem Kürbis. Aber ich hatte nichts anderes zu tun und musste mir Zeit lassen. Seltener Umstand.
Auf dem Kürbisfest im Garten eines Freundes hockten wir also gestern auf Bierbänken wie viele andere Gäste, mit riesigen orangefarbenen Früchten zwischen den Schenkeln. Alle perforierten Zeichnungen aus Internet-Vorlagen auf die glänzenden Schalen, sägten und höhlten aus und warfen Glibberiges in Plastikwannen. Mehr als eine Stunde lang bohrte ich an fünf Löchern herum, während der Liebste ein Vampir-Gesicht ins Kürbisfleisch stanzte. Ich arbeitete ohne Hast und ohne Ziel, denn zu jeder Zeit hätte ich damit aufhören können. Aber dann hätte ich mich gelangweilt. Deshalb wurden die Löcher immer runder, und der Krampf einer ganzen Arbeitswoche fiel mir von der Seele, bis nur noch Kürbisraspel darauf übrig waren.
Auch der Rest kann sich sehen lassen:
Erst Recht im Dunkeln.
Man sieht’s net richtig, meine Kamera ist nicht so leistungsfähig wie meine Hände. In meinem nächsten Leben werd ich Holzschnitzer.
wunderbare idee, so ein tätigkeitsfest. und es erinnert uns und unsere hände samt herz an so viel ursprüngliches…habe es auch in meinen kunststunden erlebt, dass kinder und jugendliche beim tun plötzliche in tiefe gespräche mit sich selbst und den klassenkameraden kommen…das ist schön!
gruß von sonja
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Man kommt viel zu selten dazu, etwas mit den Händen zu arbeiten. Kopflastig sind wir, und dazu war dieses Kürbisfest ein toller Kontrast. Abends saßen wir dann am Lagerfeuer und ich hab zum ersten Mal in meinem Leben gegrillte Marshmallows gegessen. Ich hasse Marschmallows, aber gegrillt sind die ja total lecker! 🙂
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@runningtom: Richtig! Nicht nur in Schweizerkäse, sondern auch in Kürbisse kann man Löcher schneiden. Aber das ist natürlich viel, viel schwieriger … 😉
@Hanna: Es gab Kürbissuppe, allerdings eine „wir haben da mal was vorbereitet“-Variante. Ob die Innereien der nachmittags ausgenommenen Kürbisse später verarbeitet wurden? Eher nicht, das waren mehr Kerne als sonstwas.
Einen schönen Herbst wünsch ich jedenfalls @alle! Hat doch prima angefangen. 🙂
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Und aus dem herausgeschnitzten Inhalt gab es hoffentlich eine leckere Kürbissuppe… 🙂
Grad sehr hungrig grüsst
Hausfrau Hanna
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Aha.. Löcher kann man also auch in Kürbisse schneiden, nicht nur in Käse 😉
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Toll! Und solches versöhnt mich dann doch wieder mit dem Herbst. Gerade, wenn er so wunderschön ist wie heute.
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