Am Nachmittag hat meine Kollegin – ich war gerade eine Weile am Kopierer beschäftigt – meinen Bürostuhl heruntergeschraubt. Als ich zurück kam mit Blick auf den Computermonitor, um die neuesten E-Mail-Einträge schon während des Hinsetzens einzufangen, plumpste ich also unerwartet auf den zu niedrigen Stuhl. Ich kreischte vor Schreck und die Kollegin prustete los. Kleinigkeit, was Kinder freut, dachte ich, sie ist halt noch jung. Eine andere (noch jüngere) Kollegin schlenderte herbei und warf eine Plastikspinne in meinen Schoß. Ich schrie und fuchtelte, kein Wunder, braucht man hier Entspannungstee, schimpfte ich in gekünsteltem Ernst. Tief gesunken hockte ich einen halben Meter über dem Fußboden und hielt ein ekliges Ding in den Händen, während zwei Frauen sich wegschmissen vor Lachen. Nicht mal deprimiert sein kann man hier in Ruhe.
😉
Aus dem Alter, anderen den Bürostuhl herunterzudrehen, bin ich auch raus. Genau genommen war ich nie drin. Aber in dieser (in vielerlei Hinsicht speziellen) Firma wird mit Gummis geschossen, mit Plastiktröten Krach gemacht, Türen mit Klebstreifen abgedichtet usw. Man schüttelt sich, ärgert sich, und nach ein paar Wochen gibt man auf und lacht drüber. Zumal es darüber hinaus wenig Erheiterndes gibt in diesem Berufsalltag.
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Wer das mit mir gemacht hätte, könnte seinem zukünftigen Leben eine bleibende Erinnerung an einen unvergesslichen Tag hinzufügen.
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jawohl, ich sehe es am blinzel-smiley, im grunde genommen bist du froh über solche flaxereien…
oder?
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