Gewöhnungsbedürftig ist es schon, einen toten Vogel mit fünf Kilo Gewicht schon vor dem Frühstück mal auf dem Rücken, mal auf der Seite und mal auf der Brust vor sich liegen zu haben. Aber die Haut musste mit Gewürzen eingerieben werden. Überall. Ich wusste gar nicht, dass Truthähne so lange Beine haben. Die sahen auch ohne Federn lebendig aus und ein bisschen hatte ich Angst, sie würden plötzlich aufstehn und davonrennen.
Grauslig war es, den Hals abzutrennen. Ich führ mal nicht weiter aus, an welches Körperteil am Männchen der Gattung Mensch er mich erinnerte, als ich ihn packte und das Messer ansetzte. Er ging dann auch nur schwer ab, der Hals. Vielleicht war ich zu erschrocken, denn solche martialischen Gedanken will man in der Früh nicht haben. Auch sonst nur selten.
Jedenfalls passte das Tier in den Ofen, wurde gegen Mittag knusprig und die Füllung nach einem Rezept aus dem 17. Jahrhundert duftete nach Thymian. Pastinaken, Kartoffeln und Rosenkohl wurden dann auch aufgefahren und wir hauten uns die Bäuche voll. Was übrig blieb, nahmen die Kinder mit, und ich konnte gerade noch einen Rest Fleisch und Füllung retten. Das gibts heute abend als Sandwich, mit Chutney, und Weihnachten ist gegessen.
Morgen wieder arbeiten.
@runningtom: Die letzte Stunde vor der Fertigstellung des Festmahls verlief hektisch, weil ich ungeplanterweise meine Mutter abzuholen hatte. Deshalb gibts leider kein Foto vom Viech, und der Rosenkohl war auch verkocht. Vielleicht klappts nächstes Jahr. (Vielleicht auch nicht). 😉
@Hausfrau Hanna: Eher wäre mir die Hand abgefallen als dass ich den Truthahn gefüllt hätte, womit auch immer. Für die Füllung war also der Liebste zuständig, und mein Aufwand hielt sich in Grenzen!
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Diese Truthahnfüllerei tönt ebenfalls nach Arbeit.
Irgendwie…;-)
meint Hausfrau Hanna
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Und wieder nicht dran gedacht ein Bild von dem Vogel zu machen? Vor dem Vollschlagen der Bäuche 😉
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