„Oh,“ meinte der Kellner mit den schwarzen Augen, „was drin ist, weiß nur unser Koch.“ Ob es wohl möglich sei, ihn zu fragen, erkundigte ich mich. Ich habe mich nämlich in eine Soße verliebt. Weiß und leicht kam sie daher in einem Schüsselchen, ich schleckte davon und in meinem Mund ging eine Tür auf. Es war, als zeige darin ein himmlisches Wesen aufs Paradies. Verblüfft versuchte ich das Geheimnis des Aromas zu ergründen. War es Ananas? War es Mango?
Der Kellner brachte ein Handy. „Sehen Sie, ein Foto aus der Küche. Hier Joghurt, das Weiße in der Schüssel. Darauf Mango Chutney,“ erläuterte er und strich mit seinem dunklen Finger auf dem Bildschirm herum. „Garam Massala, Zucker, Mint paste…“ Mint! Das war es, worauf ich nicht gekommen war. Ein Hauch Mint fügt sich zusammen mit dem Rest zur kulinarischen Kunst.
Ich gab ein Trinkgeld, da erschien der Koch. Ohne Zweifel war er an unseren Tisch geschickt worden war und wusste nun nicht, wohin er schauen und was er sagen sollte. Dann kam der Manager (soviel Trinkgeld war es wirklich nicht!) und wir plauderten über Bangladesh, der Heimat der meisten Menschen in dieser Gegend. Wir waren die letzten Gäste, die das Lokal verließen, und zum Abschied bekamen wir eine Tüte: Mit der göttlichen Mintsauce!
Wer nach London kommt und Lust hat auf nette Menschen und eine unglaubliche Soße:
Saffron Restaurant, 53 Brick Lane, London, E1 6PU
Hier das Rezept:
Mango-Mint-Soße
• Yoghurt (ca. 2/3)
• Mango Chutney (ca. 1/3)
• Kashmiri Masala (oder sonst irgendein Masala)
• Mint paste (Das ist ein Problem, ich suche noch danach. Werds mal mit getrocknetem Minz-Gewürz versuchen)
• Zucker
• Zitronensaft (wenig)
Von Martin Suter gibts auch »Die dunkle Seite des Mondes», da gehts um Pilze essen. Diese Art von Pilzen will ich allerdings nicht zu Soße verarbeiten! „Der Koch“ kenne ich noch nicht, schreibs aber gleich auf meine Liste. Danke für den Tipp!
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hach, da muss ich doch glatt an das wunderbare buch von martin suter denken: der koch. könnte dir gefallen. diogenes-verlag. falls du – zurück in deutschland – ein bisschen indisch kochen willst. ist ein roman, hat aber einen kulinarischen hintergrund. ich sage nur: aphrodisierend!
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Cool, danke für den Tipp!
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