Die Trauung unseres Freundes fand letzten Freitag statt, und die anschließende Feier ohne Braut.
Wir warten abends im Irish Pub auf ihn. In schwarzer Hose und weißem Hemd stößt er zu uns, lächelt erschöpft und setzt sich mit seinem Bruder und dem Trauzeugen zu uns. Drei Italiener. Es kommen weitere Gäste, die Gesellschaft wird immer italienischer, auch Deutsche feiern mit: Freunde von uns und ihm und von überall her.
Stefanos Frau blieb zu Hause. Sie wird früh Schlafen gegangen sein, die Mutter schaut nach dem Kind. Vielleicht klettert es gerade mit roten Bäckchen auf den Schoß der Oma, als wir die Gläser heben. Am Vormittag hatte sich Stefanos Frau vom Krankenhaus abholen lassen, um zu heiraten. Morgen wird sie zurückgebracht. Seit einem Jahr stemmt sie sich gegen den Krebs.
Ich kann es gar nicht umsetzen. Wir wünschen ihm Glück, wir schwatzen und lachen und diskutieren. Stefano blickt entrückt und liebevoll vom einen zum andern wie ein Kätzchen, das sich gern kraulen lässt.
Wenn seine Frau die Schlacht verliert, wird er das Kind mit nach Italien nehmen können. Ohne viel Behördenkram.
die Worte bleiben im Hals stecken.
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