Noch vor einer Woche hätte es mich verdrossen, die kostbaren Stunden meines Wochenendes mit etwas anderem zu verbringen als Schlafen, Lesen, evtl. Spazierengehn. Heute hingegen habe ich in bester Laune aufgeräumt, eingekauft, Anrufe gemacht, Software getestet, Wäsche gebügelt, Mails beantwortet, Fahrrad geputzt. Lauter Mist, aber – mir egal. Ich habe ja keinen Count-down mehr. Es plärrt kein Miesmacher mehr im Ohr herum: „Der halbe Samstag weg und nix davon gehabt“, oder „Nur noch der Sonntag übrig zum Erholen“, oder „Wochenende fast vorbei …“, und am Montagmorgen „ICH WILL NICHT!“
Fertig.
Kann ich mich heut nicht nett versorgen, verschiebe ich es halt auf morgen (oder so ähnlich). Ohne Job hat man in mancherlei Hinsicht eine andere Wahrnehmung.
Rolf, du hast sicher den selben Gedanken: Je aktionistischer, desto mehr zeugt es von dem Versuch, lästige Gedanken zu verscheuchen. Eigentlich wäre da der Ansatz.
Andererseits, Hausfrau Hanna, gibt mein derzeit volles Programm jeden Tag durchaus ein tolles Gefühl, hinterher. Heute hab ich immerhin meine Bank gewechselt, einen wichtigen Kontakt geknüpft, Zahnarzttermin vereinbart, Ohrringe zum Reparieren gebracht, etwas mit meinem alten Arbeitgeber geklärt, paar e-mails geschrieben, die anstanden, usw. usw. Schon schön, dass das mal endlich alles gemacht ist!
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Die ganz andere Wahrnehmung genieße ich seit mehr als drei Jahren in meiner neuen Berufung als Zeitverbraucher. Aber Achtung: Es gibt immer wieder Rückfälle, die Phasen der aktionistischen Zeitnutzung auslösen.
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„Der halbe Samstag weg und nix davon gehabt“
Jetzt und hoffentlich noch lange,
liebe Anhora,
hast du etwas vom Samstag!
All diese Alltags(mist)dinge zu erledigen, kann einen Freudenrausch erzeugen.
Und echt jetzt:
Ich rede aus Erfahrung 🙂
Liebe Grüsse
von Hausfrau Hanna
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