Zeitzonen

Die Zeit rennt ein bisschen neben mir her. Wenn ich auf die letzten Wochen zurückblicke, fehlt etwas, was habe ich denn gemacht? Listen abgearbeitet und alles Mögliche erledigt, ja.  Aber meine Sehnsüchte nach der großen Freiheit, der Lust am Leben, der Leichtigkeit – wo ist das alles? War es da und ich habs nicht gesehn? Ist ja nicht schlimm, ich bin nicht im Urlaub. Das Leben ohne 8-Stunden-Tag bleibt mir erhalten, zunächst jedenfalls.

Aber wenn eines Tages das Leben aufgebraucht ist und vergeht und man schaut kurz zurück: was sieht man da? Die zähen Jahre bei der Arbeit, die Kinder, die man großgezogen hat, die Liebe, die gegeben und empfangen wurde, die lustigen Abende im Irish Pub? Oder auch die Zeit, in der nichts Gescheites entstanden ist? Die es zwar gab, die aber nicht lebte, nicht richtig jedenfalls. Ob man sich im allerletzten Moment wohl darüber ärgert?

8 Gedanken zu „Zeitzonen

  1. Pingback: … auch Heimweh? Manchmal? « Sofasophia

    1. Anhora Autor

      Danke für dein Pingback, ich fühle mich so verstanden! 😉
      Nun, es ist eben eine neue Erfahrung, die Zeit zwischen den Zeiten. Es ist wie mit allem: Man lernt damit umzugehen, mach macht sich Gedanken. In dieser Phase befinden wir uns wohl beide gerade. Als ausweglose und düstere Situation möchte ich das aber keinesfalls bezeichnen. Das hatte ich bis vor kurzem, und es fühlte sich ganz anders an!

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  2. wildgans

    Da fällt mir so ein Spruch ein, der ungefähr so geht:
    Nicht besorgt darum sein, dem Leben mehr Tage zu geben,
    sondern
    den Tagen mehr Leben!….
    Gruß von Sonja

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    1. Anhora Autor

      Den kenn ich so: „Man kann das Leben nicht verlängern. Nur vertiefen.“ Schöner Geburstagsspruch, ich nehm ihn immer wieder gerne. 😉
      Aber auch flache Leben müssen gelebt werden, fürchte ich. Zumindest zeitweise.

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  3. David von Schewski

    Ich glaube inzwischen ja, dass dieser beständige Versuch, ein erfülltes Leben zu führen, so wirr und verworren und wässerig ist, dass er nur scheitern kann. Die Zeit einfach vergehen lassen ohne sich großartig darum zu scheren, was man nun getan oder nicht getan hat in ihr, ohne darüber zu philosophieren, ob sie nun sinnvoll genutzt wurde oder nicht sinnvoll – ich denke das ist der erste große Schritt. Ich kann nicht behaupten selbst schon so weit zu sein, aber ich denke, ich bin auf einem guten Weg. So wie Du oben in Deinem Motto selbst sagst – einfach loslassen.

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    1. Anhora Autor

      Ja loslassen … vergess ich immer wieder, deshalb hab ichs mir ja oben hin geschrieben. Es ist aber nicht so, dass die möglicherweise nicht oder falsch genutzte Zeit mich plagt. Es ging mir nur so durch den Kopf, weil jemand aus meiner Nähe vor ein paar Tagen gestorben ist, und man beim Zurückblicken wohl sieht.
      Das erfüllte Leben besteht sicher nicht daraus, immerzu alles intensiv zu erleben und jede Minute auszuschöpfen. Ich stelle mir dan eher jemanden vor, der einfach zufrieden ist. Ganz anderes Thema.

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