Als ehemalige Stressraucherin bin ich an viele kleinen Pausen gewöhnt. Die frischgebackene Nichtraucherin, die hier schreibt, will darauf nicht verzichten, doch womit nun die Tageslücken füllen? Nein, nicht Yoga, Fachzeitschriften lesen oder sonstwas Vernünftiges und Gesundes. Lieber was Unnützes. Etwas, das nur dem einen Zweck dient, Spaß zu machen. Was könnte mich also ablenken? Es ist nicht so leicht zu beantworten wie eine Zigarette anzuzünden. Da fühlt es sich – kaum dass der Nikotinnachschub in die Gänge kommt – augenblicklich angenehm an innendrin, wie der Einschaltknopf des Fernsehers: Schnell, simpel, Vorabendprogramm. Dazu gehört keine Beschäftigung mit mir. Das läuft von selbst.
Während ich mit den Fingern auf der Schreibtischplatte herumreibe – es will mir nichts Gescheites einfallen – stellt sich eine andere Frage: Wieviel Zeit nehme ich mir, meine Wünsche aufzuspüren? Tiefer: Wieviel Zeit bin ich mir wert? Was bin ich mir wert? Ohgottle. Jetzt werd ich umgegraben von Gedanken, und wollte doch nur Pausenfüller finden. Ein paar Minuten lang puzzeln zum Beispiel oder an einem Sudoku weiterknobeln. Aber da könnt ich nicht nach fünf Minuten wieder aufhören.
Den Volltreffer suche ich noch und bis dahin geh ich immer wieder ans Fenster und schau raus. Ein kleines Gemälde wär auch interessant, entstanden in zahlreichen 5-Minuten-Etäppchen. Ich bleib dran, soviel Zeit muss sein. Könnte auch Socken stricken, oder eine Mütze. Lacht nur! Irgendeine Schwäche braucht schließlich jeder.
Und überhaupt: 10 Tage rauchfrei! So kampflos gings noch nie, kann es mir selbst nicht erklären.
ja das stimmt, ich schäme mich schon, dass ich immer noch qualme und vor allen dingen stinke, das ist das schlimmste und das bewegt mich tatsächlich von innen heraus – du liest, ich bleibe dran und du und deine berichte machen mir mut – danke dafür, schon wieder – lach und wech
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stimmt, die pausen kamen in meinen nichtraucherinnenzeiten auch zu kurz… und auf den balkon zu treten, darauf wollte ich auch nicht verzichten…
und dann… ja dann bin ich schon auch ein bißchen beschämt, dass mein vorsatz nur ein vorsatz war… dennoch, ich habe deine anregung aufgenommen und frage mich gerade bei jeder zigi, warum es die jetzt sein muss. und manchmal muss sie dann eben doch nicht sein. erste schritte?
weiterhin gutes nichtrauchen und etwas für die lücke… yoyo, prima idee…
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Ich glaube zum Raucherdasein gehört es, sich wenigstens ein bisschen für die eigene Schwäche zu schämen. Bei mir war es jedenfalls so, und bei dir hör ich es auch so raus. Jetzt müsste ich mich also stark fühlen, tu ich aber nicht. Und bei den der Ersatzbefriedigung tret ich im Moment auch auf der Stelle. Es sitzt schon tief, das Verlangen nach Zigaretten, und diese Haken sitzen wahrscheinlich bei jedem woanders. So richtig wird mir erst allmählich klar, was es eigentlich ist, was ich damit verbunden habe. Aber dann wieder – wenn es keinen Ersatz gäbe, müssten ja alle Nichtraucher ein dumpfes Leben ohne Highlights haben. Tatsächlich ist es eher ein bisschen umgekehrt … 😉
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Wie wäre es denn mit einer Schaukel? Natürlich auf dem Balkon installiert, damit Frischluftzufuhr und Nachbarschaftsbeobachtung weiterhin nicht zu kurz kommen.
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Die kreativen Ansätze der Familie Sturzenegger! 🙂 Abgesehen vom Platzmangel auf dem Balkon wäre es eine prima Idee. Da würden die Nachbarn staunen! *lach*
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hey, du bist ja eine echt innovative nichtraucherin. das macht mut, mein keinepausenmehrmachen zu überdenken. oder alternativ zum kühlschrank zu gehen und ein bisschen schoggi zu naschen. sudoku geht bei mir mind. ne viertelstunde und da bin ich aus der übung. aber immer ein bisschen an einem bild weitermachen, wäre eine tolle alternative.
deine fragen zum wertsein sind sehr anregend.
dein blog eh!
schön, dass du bloggst, muss einfach mal wieder gesagt werden.
😉
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danke für deinen lieben Kommentar! 🙂 Du weckst doch immer wieder Lust zum Weitermachen, obwohl ich im Moment etwas eingespannt deshalb schreibfaul bin.
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Ich spiele schon mit dem Gedanken! Meine Kinder hatten früher Jojos, und sie konnten phantastische Kunststückchen. Werd mal gruschteln, ob noch eins da ist. Eine schöne Anregung jedenfalls, danke!
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Ich empfehle ein Yoyo. Echt jetz. Immer gut, um mal drei unkreative Minuten zu überbrücken. Man soll ja auch ab und zu mal aufstehen …
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