Ich bin in einen dunklen, holzgetäfelten Speiseraum geführt worden und nehme an einem langen Tisch Platz. Man erklärt mir, dass in der Früh beim Vorbereiten der Lunchpakete zu helfen sei, ansonsten handle es sich bei der Stelle um das Entgegennehmen von Reservierungen, Check-in, Check-out, oder mal eine Glühbirne auswechseln. Das traue ich mir zu. An der Rezeption einer Jugendherberge kann man wenig falsch machen, mit den Lunchpaketen schon gar nicht. Eine nette Tätigkeit, stundenweise, ohne blutspeiende Höllenhunde vor dem Schreibtisch. Hoffe ich.
Die Leiterin, eine hagere Frau in grünem Sommerkleid, schließt nun ihre Mappe und wirft mir einen fragenden Blick zu. „Könnten Sie sich das vorstellen?“ An die Schichtarbeit würde ich mich gewöhnen müssen, aber arbeiten im frischen Wind von jungen Menschen? „Ja, es wäre schön, wenn es klappt.“
Zu Hause wirbeln wilde Kalkulationen durch meinen Kopf. Wie kann ich genug Geld zusammen bringen? Ich bräuchte in größerem Umfang Übersetzungen oder etwas anderes, um leben zu können. Finde ich Möglichkeiten? Und wird bei so geringem Verdienst später einmal meine Rente reichen? Ein Jahr ist es her, dass ich aus dem Jobkarrussel ausgestiegen bin oder besser herausgeschleudert wurde. Bis dahin war ich ein gutes Einkommen gewöhnt. Was sich jetzt anbahnt, ist mir völlig neu. Ohne den vollen Einsatz im Beruf gerät man leicht in eine Abwärtsspirale.
@alle: Wäre schön gewesen, ja! Auch wenn das Geld hinten und vorne nicht gereicht hätte, vielleicht hat man mir meine Bedenken angemerkt. Jetzt lad ich halt meine Kinder ein, da werd ich selbst zur Jugendherberge. 😉
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Abwechslungsreich, lustig und manchmal nervend – so stelle ich mir Jugenherbergsarbeit vor. Also eine Arbeit, mit der man mit beiden Beiden fest auf dem Boden stehen muss und immer frischen Wind im Gesicht hat. Ich drücke dir die Daumen, dass es klappt!
LG von Rosie
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ach, das hat sich nun erledigt, gell? absage? ich hoffe, das, was wirklich passt, kommt bald.
winkewinke vom andern ende des gleichen bootes. auf dass wir nicht untergehen.
herzlich, soso
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Jugendherberge klingt doch gar nicht schlecht. Hier in CH benutzt man ja übrigens noch immer das sehr schöne Wort „Schlummermutter“ zu deren Betreiberin.
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Ich stieg vor vielen, vielen Jahren aus dem Job eines Universitätsbeamten aus und habe es nie bereut. Seitdem schreibe ich, bin munter, froh, gesund und nach einiger Zeit konnte ich es mir gar nicht anders vorstellen. Don`t worry, das wird schon gut gehen. Ich drücke dir fest die Daumen.
Herzliche Grüße aus der gerade knalle heißen Küste Norfolks
von Klausbernd und seinen kichrigen Buchfeen Siri und Selma
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Da wünsche ich viel Glück. Wenn die Arbeit Spaß macht und die KollegInnen okay sind, warum nicht. Die Übersetzungen laufen nicht davon.
Frohen Mut und Heiterkeit.
Jürgen
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Danke für die Ermunterung und willkommen zurück in der Welt des Federbetts 🙂 Wünsch dir und SoSo einen tollen Urlaub!
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