Ich holpere mit dem Fahrrad über zerplatzte Kastanien, die auf dem Asphalt kleben. Ein paar letzte Sonnenstrahlen tanzen durch die Bäume und es riecht nach feuchtem Laub. Am Straßenrand sammeln sich abgestorbene Blätter, die der Wind aus den Vorgärten holt, sie trudeln eine Weile herum und beruhigen sich, bleiben am Ende kraftlos liegen. Von Tag zu Tag wird die Luft kühler und das Licht weicher.
Ich bin auf dem Nachhauseweg von meiner Mutter. Diese Strecke fahre ich nun jeden Tag und es wird immer später, bis alles erledigt ist bei ihr. Jetzt bricht die Dämmerung herein, in der Innenstadt beginnt das Nachtleben: Aufgeputzte Menschen promenieren zu Kneipen und Restaurants, Liebespaare umschlingen sich öffentlich, Autos steuern in die Tiefgarage.
Ich friere. Morgen muss ich mich wärmer anziehen und daran denken, ein Fahrradlicht einzustecken.