Eine Tour von der Ostküste zur Westküste schafft man in England in ein paar Stunden. Es geht heute von Newcastle nach Liverpool, und dazwischen liegt eine Art Bergkette, Pennine. Eine schmale Landstraße führt nach oben, aber nicht immer in Serpentinen oder Spiralen wie bei uns, sondern zum Teil schnurgerade und steil. Dabei geht es bergauf und bergab wie in einer Achterbahn, in mancher Mulde ist der Straßenbelag aufgeschürft von Fahrzeugen, die zu schnell unten angerauscht kamen.
Wir sehen die Hadrian’s Wall, eine Steinmauer, die vor zweitausend Jahren von den Römern gebaut wurde, um die Grenze ihres Reichs klarzumachen. Aber Mauern sieht man hier überall, jeder Farmer mauert sein Feld oder Wiesenstück ein. Es liegen halt viele Steine herum und wenig Holzpfosten oder Draht. Angeblich werden diese Steine so ineinandergelegt, dass sie auch ohne Mörtel bleiben, wo sie sind. Das kann ich nicht glauben. Wenn ein Schaf dagegen rennt, muss ein aufgeschichteter Steinhaufen einfach umfallen. Deshalb hab ichs getestet, und die Mauer lässt sich tatsächlich nicht eindrücken.
Je weiter wir hinaufkommen, desto einsamer wird es. Die Pflanzen werden niedriger, das Land ist karg, irgendwann lassen es selbst die Schafe gut sein und alles ist öd. Schließlich erreichen wir den höchsten Punkt, ich glaube sogar von ganz England. Auf einem Schild steht, dass wir uns sagenhafte 600 Meter über dem Meeresspiegel befinden. Ein paar Breitengrade weiter im Norden machen sich bemerkbar!
auch in der südschweiz gibt es diese trockensteinmauern überall. sie sind ein quasi natürlicher schutz für das vieh und gegen das wild gewesen (früher) und werden heute noch traditionellerweise hergestellt. erstmals überlege ich, ob die womöglich ein römisches erbe sind (wo doch das tessin an italien grenzt) und du ja dort, wo du bist, auch auf römischen wegen wandelst.
jaaha, die halten was aus!
meine neue scheffin fliegt morgen für eine woche nach birmingham … vielleicht begegnet ihr euch ja „irgendwo da oben“ ohne euch zu kennen? lach.
habts gut und geniesst es, herzlich soso
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Ich habe diese Mauern schon früher gesehen, mir aber nie etwas dabei gedacht. Wie es in der Südschweiz aussieht, weiß ich nicht genau, aber ich habe gelesen dass diese Mauer-Tradition vor allem in waldarmen Gegenden entstand. Vielleicht haben es die Römer erfunden, aber genau genommen sind ja schon die Pyramiden eine Trockenmauer-Bauweise. Für mich ist es jedenfalls ein Phänomen, dass sowas wirklich hält und stabil ist, allein durch die richtige Art des Aufeinanderschichtens. Da lernen wir wieder was fürs Leben, gell? 🙂
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