Auf den Streifzügen durch Newcastle und andere Städte in England staunte ich schon immer, wie viele öffentliche Toiletten es hier gibt. Man findet sie auch leicht: Die meist signalroten Schilder mit der Aufschrift „toilet“ sieht man schon von der Weite, manchmal sogar an zwei Gebäuden nebeneinander, und selbst in oberen Stockwerken entdeckte ich „toilet“-Banner. Vielleicht lag es daran, dass ich aufs Klo musste, dass ich dieses Phänomen einmal genauer erforschte. Das Resultat war dann allerdings anders als erwartet, und zwar aufgrund einer Eigenart des menschlichen Gehirns.
Ihr kennt das vielleicht, es gibt immer wieder Experimente dazu: Man kann einen Text mühelos lesen, auch wenn in einzelnen Wörtern Buchstaben fehlen. Mitunter merkt man es nicht einmal, weil das Gehirn mitdenkt und ersetzt, was fehlt. Bei aufmerksamerem Betrachten der Schilder stellte ich also fest, dass es gar nicht „toilet“ hieß. Vielmehr stand da: „to let“ – „zu vermieten“. Wer in England Pipi machen muss, braucht aber keine Wohnung zu mieten. Er benutzt einfach (wenns gar nicht anders geht) eine öffentliche Toilette. Die heißt übrigens „Public Convenience“. Wieder was gelernt.
Wer sich über das Thema weiterführend informieren will, für den hab ich einen tollen Link: Das Scheißemuseum.