Nachts krähen die Hähne

Klingt sie nicht wundervoll? Die Überschrift, meine ich. „Nachts krähen die Hähne“ fiel mir während unseres Urlaubs in Griechenland ein, in der Nacht, im Bett, und sie hat etwas Literarisches, wie ich fand. Ich lag wach und überlegte eine Weile lang, was man mit diesen Worten assoziieren würde, eine Erzählung voller Rätsel zum Beispiel oder kontemplative Gedankengespinste, von mir aus ein Krimi, aber die ganze Geschichte ist: In unserem Hotelzimmer sind nachts Hähne zu hören. Sie krähen in der Ferne vor sich hin, stundenlang, langgezogene Klagelaute, als suchten sie Hilfe oder Trost beim Mond.

Von deutschen Hühnerställen kennt man das nicht. Hier kommentiert der Gockel den Anbruch des Tages mit einem kräftigen Kikeriki und damit hat sichs. Der griechische Hahn hingegen scheint sich zu einem Nachtvogel entwickelt zu haben. Warum, weiß ich nicht, vielleicht ist ihm tagsüber zu heiß. Auf jeden Fall klingt sein Krähen anders. Oder liegt es an der veränderten Wahrnehmung in der Nacht?

13 Gedanken zu „Nachts krähen die Hähne

  1. Anhora Autor

    An Esperança und Silbersilbenkettchen glaube ich auch. Allerdings könnte ich es niemals so hinreißend formulieren. Danke für diesen Kommentar. 🙂

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  2. saetzebirgit

    Bei meinem letzte Griechenland Urlaub hatte ich ebenfalls das Vergnügen mit solch einem Hahn. Aber es kamen mir leider keine poetischen Gedanken, sondern nur simple Mordgelüste auf. ..

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    1. Anhora Autor

      *lach* Menschen sind eben verschieden! Ich werde diese langgezogenen Klagen in den warmen Nächten nie vergessen. Ich fühlte mich wie in einer anderen Welt.

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      1. saetzebirgit

        Ich fühlte mich nach zehn Tagen mit Hahn, kaputter Klimaanlage, durchgelegener Matratze und einer jammerigen Reisebegleitung auch wie von einer anderen Welt 🙂 Nur Campen ist schöner 🙂

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        1. Anhora Autor

          Wir hatten wohl mehr Glück. Klimaanlagen kann ich nicht ertragen, ich hab keine Ahnung, ob sie funktionierte oder nicht. Aber Ende September geht es auch ohne. Und alles andere war prima, wir waren auf der Insel Kos. Würd jederzeit wieder hin und den Hähnen zuhören. 😉

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          1. kaetheknobloch

            Nun lese ich Ihre Worte an Frau Sätzebirgit hier und finde Bestätigung meines Empfindens bei Ihrer kurzen Beschreibung der nächtens krähenden Hähne. Und auf einer Insel zudem. Clara wohnt wohl auch in Ihnen, liebe Frau Anhora. Schön, ich freue mich. Liebe Grüße, auch an Frau Birgit, Ihre Frau Knobloch.

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            1. Anhora Autor

              Liebe Frau Knobloch, ich fühle mich in der Tat Ihrer Clara sehr nah. Vielleicht sind wir uns in einem früheren Leben begegnet, etwas an ihr kommt mir bekannt vor. Schön, ihr auch in diesem Leben zu begegnen. 🙂

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            2. kaetheknobloch

              Meine Clara trägt übrigens einen wunderschönen Zweitnamen: Esperança/Hoffnung. Schön zu erfahren, daß sie auch Sie begleitet. Für mich findet sie Worte, wo ich lange stumm mit meinen Nachtmahren rang. Vielleicht mußten Sie ihr genau jetzt begegnen, wer weiß schon warum…
              Herzlichst, Ihre Frau Knobloch, an die unsichtbaren Silbersilbenketten glaubend, die uns Menschenkinder verbinden und ab und an sachte anklingen.

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  3. Pingback: Claras Chronik 17.02.2015 | bittemito

  4. Anhora Autor

    Liebe Frau Knobloch, selbstverständlich dürfen Sie diesen Beitrag verwenden, ich freue mich darüber! Kann man die Clara-Chroniken online lesen? Wenn ja und wenn Sie mögen, dann posten Sie doch den Link. Sie haben mich nämlich neugierig gemacht. 🙂
    Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag!

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    1. kaetheknobloch

      Primaschön, meine Liebe, ich müßte noch heute eine Veröffentlichung schaffen. Clara hat bei mir einen eigenes Schlagwort, da finden Sie alle bisherigen Zeitreisen. Ihnen auch einen bonfortionösen Tag, herzlichst, die Ihre.

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  5. kaetheknobloch

    Liebe Frau Anhora, mir gingen die nachts krähenden Hähne einfach nicht aus dem Knoblochkopfe. Und plötzlich finden sie sich wieder in einer weiteren Episode meiner Clara-Chroniken. Clara ist eine Zeitreisende und hat just das Geheimnis der Hähne gelüftet. Sie berichtet in Briefen an ihre Ewigliebe Victor von ihren Erlebnissen auf der Reise hin zu ihm. Darf ich bitte die krähenden Hähne als Motiv dafür verwenden, mit Hinweis auf Sie, versteht sich?
    Herzliche Grüße, Ihre Frau Knobloch, zugeneigt.

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