Es ist nicht so, dass ich auf alles eine Antwort haben muss. Es ist nur so, dass mich ungelöste Phänomene nicht loslassen. Heute zum Beispiel beschäftigte mich die Frage, warum die Spinnenbabys auf dem Balkon gestern Abend noch friedlich zusammengeknödelt an einem Zweiglein hingen, und heute Morgen waren sie woanders. Sie sind mindestens 30 cm weitergezogen, für ein knapp 1 mm großes Spinnenbaby ein langer Weg. Wieso machen sie das? Und wie finden sie wieder zusammen?
Nicht dass es in meinem Leben nichts anderes gäbe, was mich beschäftigt, das gibt es wohl. Vielleicht ist es gerade deshalb so attraktiv, mir über die Kinderstube einer kleinen Spinnenstaffel den Kopf zu zerbrechen. Es ist so angenehm unwichtig, und doch auch ein wenig aufregend – gerade recht, um auf andere Gedanken zu kommen.
Damit ich heute Nacht aber schlafen kann, habe ich mir folgende Lösungen ausgedacht:
Sie machen das, weil ich zu oft mit einem Stöckchen an ihrem Kokon gezupft habe (es ist zu lustig, wenn dann alle auseinanderrennen). Es ging ihnen auf die Nerven.
Der Umzug erfolgt so, dass ein Spinnlein einen kleinen Faden produziert und sich vom Wind ein Stück forttragen lässt, zum Beispiel zwei Blätter weiter. Dort wird geankert, und es produziert wieder ein Fädchen und lässt sich wieder ein Stück weitertragen. Das macht es so lange, bis es einen Platz ohne stöckchenschwingende Frauen mittleren Alters gefunden zu haben glaubt. Die andern krabbeln einfach an den Fäden entlang hinterher bis zum neuen Parkplatz, schon ist die Umsiedlung abgeschlossen.
So entstand der Begriff „Leitfaden“.
Und ich verspreche: ich lass die Krabbelbabys jetzt in Ruhe.
Wo der Pfeil ist, waren sie vorher! (Das Blatt ist zwecks besserer Aufnahmetechnik nach unten gebogen)
Pingback: Wer ‘ne Meise hat, darf auch spinnert werden! | bittemito
Arme Spinnenbabys zu ärgern, tsetse… 🙂
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Ihr Tsetsetse habe ich in einem eigenen Spinnentext bei Bittemito eingewoben kwasi und bitte hiermit um Ihre Verlinkerlaubnis, lieber Herr Rosenkranz.
Flugstippeditappgrüße, die Ihre.
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Aber sehr gerne doch 🙂
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Primaschön! ich warte nur noch auf das Ohkee der fabulösen Frau Anhora, dann wird’s spinnert…
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Ich bin gespan(ner)t 🙂
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Ich bin so gespannt! *hippelig-auf-dem-Stuhl-hin-und-herrück*
🙂
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Hoooooorayyyy!!!
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Die erwachsenen Exemplare haben mich aber schon mehr geärgert … 😉
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Ach so, also vorbeugende Erziehung 😀
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Eher ausgleichende Gerechtigkeit. 😉
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Gut fürs Karma. Wenn keiner stirbt 🙂
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Werteste, da gehe ich extra nochmal online, um ihnen aufgeregt hierhierhierauchrufend von meiner Entdeckung im Bonfortionöshinterhof zu berichten und von meiner Kwietschfreude beim Knödelantipsen… und huch, Sie vermuten, die Tierchen nehmen das übel? Dabei kommt morgen doch ein extra angeheuertes Kamerateam (Nunja, meine Famosfotographenfreundin und ich…) um dieses Schauspiel aufzunehmen! Uik, ich werde dranbleiben…
Jetztaberfeierabende Grüße, Ihre Frau Knobloch, spinnchenentzückt.
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Liebe Frau Knobloch, ich freu mich so! Ich gründe hiermit einen Spinnchen-Kita-Fanclub, und Sie sind das erste Mitglied. Wie schön ist das denn! 😀
Bitte posten Sie unbedingt die Aufnahmen der süßen Krabbeltierchen, ich bin schon so gespannt, wie es bei Ihnen aussieht!
Versponnene Grüßle,
die mit dem Stöckchen schwingt
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PS: Wenn die Kleinen das Anstubsen übel nehmen und sich davonmachen, dann schauen Sie einfach in der Umgebung nach. Die sind nicht weit. 🙂
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Gleich als das Frühtagwerk es zuließ, schaute ich nach dem Getier, doch kein Kügelchen, nein, locker über der Hortensienwohnung verteilt saßen die Gelbminikreuzchen. Sollte ich gestrig zuviel gestupst haben? Ich lasse sie mal in Ruhe, vielleicht bekugeln sie sich noch. Einige scheinen Spinnübungen zu machen, andere pendeln locker im Morgenwind an seidenen Fädchen. Was Ihre Leitfadentheorie unterstützen würde. Ich bleibe dran, versprochen! Ehrensache, so als Erstmitglied des SpiKitaklubs, danke der Ehre.
Noch ein Nachsatz, die Wichtigkeiten des Lebens betrefflich: Solche Kleinfeinablenkungsfetzigkeiten lassen uns manchmal erst die Last vergessen, die eigentlich auf unseren Schultern sich häuft. Und Sie haben derzeit einen wahren Mont Klamott zu schleppen. Ich wünsche Ihnen von Herzen ganz viele Freuaugenpausen und Luftholmomente, meine liebe Frau Anhora.
Herzlichst zugeneigt aus dem Hinterhofe, Ihre Frau Knobloch.
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Ich habe justamente eigene Ablichtereyen und Vertextung fertiggestellt, erbitte hiermit eine Verlinkerlaubnis.
Schnellzwischendurchtippgrüße, die Ihre.
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Aber selbstverständlich! *freu*
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Liebe Frau Knobloch, herzlichen Dank für Ihre Aufmunterung, in Worten und Taten, denn da Sie meine Begeisterung für die Minikreuzchen so vehement teilen, fühle ich mich in tiefster Seele verstanden und das tut mir gut. Man meint ja manchmal, man sei plemplem. Die Natur kann sehr zum inneren Frieden beitragen, wenn sie sich nicht gerade in Hochwasser o.ä. äußert. 😉
Übrigens sind die Kleinen auch bei mir seit ihrem Umzug nicht mehr in einem Kokon eingewurstelt, sondern haben sich wohl mit ihrer eigenen Textilproduktion angeseilt. Es sieht immer noch ein bisschen knödelig aus, aber nicht mehr so plastisch. Eher wie ein Fleck. Egal. Sie sind süß! 🙂
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Auch auf die Gefahr einer Kommentarschwemme hin, möchte ich hier nochmals einen verbundenen Feingruß hinterlassen. Es war immer ausschließlich die Natur, die mich heile werden ließ, bei jedweder menschlichen Verletzung, ob unabsichtlich oder bewußt passiert. Und stets kam die Heilung unerwartet und meist in so klitzekleinen aber nachhaltigen Schüben, daß ich es fast verpasste. Seitdem ist mein Augenmerk geschult für solche Kleinstsalbungen. Ich wünsche Ihnen, daß auch Sie die nötige Kraft aus solchen Geschenken schöpfen können und grüße herzlich zugeneigt, Ihre Frau Knobloch.
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Sie haben völlig Recht: Die Natur heilt vieles, und vielleicht deshalb bin ich derzeit so versessen darauf. Die Freude und geteilte Freude über das kleine Spinnennest hat mir jedenfalls mehr Energie gegeben, als pharmazeutische Hilfsmittel es je könnten. Das ist ja fast wie Drogen nehmen. 😉
Vielen Dank für Ihre guten Wünsche, Frau Knobloch, und auch Ihnen alles Gute. Es lebe die Kommentarschwemme. 😀
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Hooooray nochmals! Diesmal auf die effektivsten und intensivsten Drogen der Welt: Natur pur!
Süchtige Grüße, die Ihre.
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