Im Herbst vergraben Eichhörnchen Haselnüsse und vergessen drei Minuten später, wo. Ihr Instinkt sagt ihnen später nur, wo welche sein könnten, vergraben durch sie selbst oder andere Eichhörnchen. So kommen alle satt durch den Winter. Die Evolution bevorzugt diese Vergesslichkeit, denn nie aufgefundene Nüsse treiben im nächsten Jahr aus, wachsen zu neuen Sträuchern heran und vergrößern den Lebensraum der Eichhörnchen.
Dass sich dieses Prinzip nur bedingt auf Menschen übertragen lässt, stelle ich in einer groß angelegten Studie gerade unter Beweis. Wer zwei Haushalte zusammenschmeißen muss, hat nämlich selbst nach Abzug von Verkauftem, Verschenktem und Entsorgtem immer noch viel, was gelagert werden muss, um später wiedergefunden zu werden. Dabei kommt man den Lebensgewohnheiten der Eichhörnchen immer näher, je länger die Ein- und Aufräumarbeiten andauern: man stopft die Sachen – allen anfänglich durchdachten und strukturierten Aktivitäten zum Trotz – mit der Zeit nur noch „irgendwo hin“ und vergisst drei Minuten später, wo.
Ein Wiederfindinstinkt ist selbst nach nur einer Woche nicht festzustellen, sodass eine bittere Zeit des Suchens und Fluchens angebrochen ist. Und unser Lebensraum erweitert sich auch nicht. Im Gegenteil. Haushaltsauflösungen haben sich in der Evolution noch nicht niedergeschlagen, aber ich gehe davon aus, dass wir trotzdem gut durch den Winter kommen.
Abb.: Pixabay
Genau so ist es…..lach*
LikeLike
Tja, die Sache mit dem Eichhörnchen kann auch so ausarten:
https://flohnmobil.wordpress.com/2010/11/08/das-eichhornchen-in-mir/
🙂 🙂 🙂
LikeGefällt 1 Person
Mit diesem Eichhörnchen-Gen brauchst du ein großes Haus! 😉
LikeLike
Das ist dann aber eher ein Hamster-Gen. 😉 Eigentlich nicht schlecht, auch mal an magere Zeiten zu denken.
LikeGefällt 1 Person
Wenn man das Zeug dann wiederfindet … 😉
LikeLike
Also ich habe von einem lieben Eichhörnchen profitiert. Wenn ich den Keller umräume (ist längst wieder fällig) dann bin ich immer wieder erstaunt, was alles für Schätze und leider auch Schrott zu Tage kommen. Je mehr man hortet, um so weniger findet man etwas.
LikeGefällt 1 Person
Stimmt, eine spätere Räumaktion fördert tatsächlich manchmal längst verschwunden geglaubte Schätze zutage. so gesehen funktioniert das Eichhörnchen-Prinzip dann doch noch. 😉
LikeGefällt 1 Person
Wunderbarer Vergleich, der mir viel Freude macht! Herzliche Grüße!
LikeGefällt 1 Person
Danke, das freut mich. 🙂
Hab einen schönen Tag!
LikeLike
Den wünsche ich dir auch!
LikeGefällt 1 Person
Und dieser Vergleich und die Geschichte mit den Eichhörnchen, wunderbar.
LikeGefällt 2 Personen
Danke! 🙂 Und es stimmt übrigens wirklich, also dass Eichhörnchen so vergesslich sind. Hab ich jedenfalls irgendwo gelesen.
LikeGefällt 1 Person
Dennoch sorgen sie damit wunderbar füreinander.
LikeGefällt 1 Person
Ja, die Natur weiß, wie es geht. 🙂
LikeGefällt 2 Personen
Grins. Kommt mir bekannt vor; ich hatte in den letzten Jahren einiges an Umzügen auf der Suche nach meinem „Lebensabendsort“ und mußte aktuell die Wohnung wegen eines Wasserschadens im Haus teilräumen.
Liebe Grüße,
Frank
LikeGefällt 1 Person
Dann weißt du also, was ich gerade durchmache. 😉
Ist bei mir ja auch nicht grade das erste Mal … trotzdem immer wieder der gleiche Mist.
Lieber Gruß zurück!
LikeGefällt 1 Person
Oh, ja! … „Das kann ich mir bestimmt merken!“… Und dann: „Wo war nur…“
LikeGefällt 2 Personen