Vorhin stellte ich eine Flasche Mineralwasser so vor dem Monitor ab, dass sie ein wenig ins Bild ragte. Als ich dann an meiner Übersetzung weiterarbeitete, versuchte ich intuitiv, die Flasche mit der Maus zu verschieben. Einen ähnlichen Impuls hatte ich schon einmal, als ich am Grab meiner Mutter stand und wissen wollte, von wem die neu hinzugekommenen Blumen sind. Da suchten meine Finger die Maus. Den Rechtsklick. Den Link.
Muss ich mir Sorgen machen? Quatsch. Mit neuen Entwicklungen kommen eben neue Wahrnehmungen: Wir sehen andere Dinge, hören andere Geräusche, und neuerdings verwachsen unsere Finger mit der Computermaus. Geschadet hat uns der Fortschritt nicht, im Gegenteil. Wenn der Mensch immer zufrieden gewesen wäre mit dem, was er hat, dann würden wir heute noch rohes Fleisch und Beeren essen. Es dauert nur immer eine Weile, bis wir an Neues gewöhnt sind, und bis dahin sind viele misstrauisch. Aber wenn man eines Tages den Müll durch einen Delete-Button entsorgen, Fenster über ein Grafikprogramm und die Toilette mit einer App putzen kann – dann gefällt es uns wahrscheinlich doch. Ich bin also nicht computergeschädigt, sondern meiner Zeit voraus!
Das maschinengesteuerte Denken wird viele Bereiche in den nächsten 20 Jahren total verändern.
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Mit Sicherheitu wird sich das Denken verändern durch Industrie 4.0, wie zuvor schon das Internet alles verändert hat, und davor der Fernseher, davor die industrielle Revolution usw. So ist das Leben.
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Du bist nicht alleine! 😉 Ich habe ähnliches mit einem Buch erlebt – ich wollte am Rand tippen wie beim Ebook anstatt umzublättern. Ich denke, das liegt auch daran, dass wir eben einfach Gewohnheitstiere sind…
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*g* Man sollte solche kleinen Aussetzer wirklich sammeln! 😉 Du hast natürlich Recht, es ist eine ganz normale Erscheinung von Gewohnheitstieren. Wer ist schließlich noch nie auf den Parkplatz gelaufe, obwohl das Auto in der Werkstatt war. 😉
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Natürlich bringt das Virtuelle viele Vorteile und Annehmlichkeiten; nur gibt es auch da wohl das sogenannte rechte Maß, wie überall im Leben. Wir sind körperlich und haben Körpersinne, die uns mit der Welt verbinden auf der wir leben; es wird einen Grund haben, weshalb das so ist.
Liebe Grüße,
Frank
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Natürlich kommt es auf das Maß an, ich bin gewiss kein Nerd. Aber als Ergänzung zum analogen Leben genieße ich das Internt schon! Allerdings habe ich auch Kontakt zu Menschen aus Fleisch und Blut, und ich kann noch Bücher lesen. Als Hardware. Ohne Reader. 😉
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… Ob virtuelles Leben denn so wünschenswert ist?…
Liebe Grüße,
Frank
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Ich find schon. Erinnere mich an frühere Zeiten, als man noch Stunden mit Briefeschreiben verbrachte (ich schreib halt gern), wenn man überhaupt Menschen kannte, die auch zurückschrieben. Ich fühlte mich damals viel abgeschnittener als heute. Ganz zu schweigen von dem enormen Wissen, das jedem einfach so zur Verfügung steht. Ich find das toll! 🙂
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