„Du sollst keine fremden Götter neben mir haben.“ Ich nehme dieses Gebot ernst, und wenn das alle täten, hätten wir ein paar Probleme weniger – denken wir nur an den gottgleichen Status von Geld, Macht, Alkohol, Computerspiele, Smartphones usw.
Dieser Überzeugung zum Trotz habe ich dennoch einen Klogott. Ich bete ihn natürlich nicht an und er ist auch kein richtiger Gott. Ich nenne ihn nur so, weil er eben aussieht wie einer oder wenigstens wie ein Schutzpatron für Toilettengänger. Vor Jahren trug ich den kleinen tönernen Kerl von einem Trödelmarkt nach Hause und er hätte auch als Geldscheißersymbol Karriere machen können. Aber mir schien, als ob das nicht seine Bestimmung war: er wollte aufs Klo. Seitdem wacht er auf dem Fenstersims im Badezimmer und wir bringen ihm regelmäßig Opfer in Nougatform. Nicht dass sein Anblick auf die Endphase unserer Verdauungsprozesse Einfluss hätte – ich hab ihn einfach nur gern und denke, der liebe Gott verzeiht mir das.
Ein Klogott! Ist das herrlich! Ich kannte bislang nur den Klogeist, aber Ihr Hockgöttchen ist mir echt lieber…
Ganz herzliche Grüße ins Wochenende, Ihre Frau Knobloch, nachflanierend.
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Hockgöttchen – danke für diese begnadete Sprachschöpfung, im Fabulieren sind Sie einfach unschlagbar. 🙂
(In dieser Region handelt es sich dann aber wohl um ein Hockgottle.) 😉
PS: Klogeist kenn ich nicht. Was macht ein solcher?
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Sapperlot! Natürlich ist der Ihre ein Hockgöttle!
Vom Klogeist las ich mal in einer Kneipentoilette in Reimform. Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr, aber es war als Warnung formuliert. Obacht vor dem Klogeist, der einen in den Hintern beißt, wenn man ihm auf den Kopf schei…
Kwietschvergnügte Sonntagsgrüße, Ihre Frau Knobloch, fabulierlustig obendrein und lobdankend.
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Oh, nee, also einen Klogeist will ich nun doch nicht. Da ist mir mein Hockgott schon lieber!
Ich wünsche Ihnen noch einen göttlichen Sonntagnachmittag!
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Oder er dient als schlechts Beispiel … (Das mit dem Nougat gefällt mir.)
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So richtig entspannt wirkt er nicht, der Kerl… 😉
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Ja, er wirkt etwas gepresst! 😉
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Pruuuuuust! 😀
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Ich denke eher, dass Smartphone, Zuwendung und / oder Alkohol keine falschen oder Ersatzgötter sind, sondern Zeichen innerer Leere und eines Mangels an Glauben…
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Eben! Deshalb braucht es ja die Verehrung dieser Ersatzgötter. Der Glaube an Werte, auch wenn sie manchmal Einschränkungen bedeuten (und das verstehe ich unter Religion) ist nicht mehr zeitgemäß.
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Das Bewutsstsein fehlt und wird von all diesen Ersatzbefriedigungen überlärmt. Kosum als neuer Gott… Sorry… 🙂
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Auch auf dem Klo will man beschützt sein. Ich habe auch einen vom Trödel, der wacht über mein Schlafzimmer. Aber deiner ist hübscher. Ich stelle gerade fest, dass ich noch nie bei dir auf diesem Örtchen war und mich ihm vorstellen konnte 🙂
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Bei nächster Gelegenheit holen wir den Gang zum stillen Örtchen nach! Und ich schau in deinem Schlafzimmer nach, welcher Hausgeist dort an der Macht ist. 😉
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Der ist knuffig. Sieht ein bißchen selbst so aus, als säße er auf dem Lokus. 😉
Die Pflanze im Hintergrund mag ich sehr gern – bislang hat zwar noch keine dieser Art zu mir gefunden, aber sobald mein Mann der Meinung ist, es sei hier doch noch Platz für eine weitere Pflanze, wird sie einziehen 🙂
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Ja, die Haltung inspirierte mich auch spontan, dass er etwas mit Toilettengängen zu tun hat.
Die Pflanze mag ich auch sehr, sie wirkt filigran und dekorativ. Das war mal eine Tischdeko, die man mitnehmen durfte, ich hab sie schon mehrere Jahre.
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