Die Mutter des geliebten Briten ist tot. Sie starb vor wenigen Tagen mit 92 Jahren. Man denkt, angesichts dieses Alters darf man nicht klagen – als gäbe es bei Hochbetagten keinen Grund, traurig zu sein. Ich kenne sie als reizende, zierliche alte Dame, die das Leben mit Humor nahm und gerne lachte. Bis vor einigen Jahren bereiste sie noch regelmäßig alle möglichen Länder, bis ihre Begleit-Freundinnen nach und nach verstarben oder den Strapazen nicht mehr gewachsen waren. Einmal kam das Gespräch auf frühere Zeiten und sie erzählte, dass sie im Krieg zweimal ausgebombt wurde, dass aber trotzdem gelegentlich kleine Tanzabende stattfanden und sie für ihr Leben gern dort hinging. Sie war neugierig auf die Welt, auf die Menschen und machte bis zum Schluss aus allem das Beste. Good-bye, Lily.
Berührend,
liebe Anhora,
sind deine Abschiedsworte für Lily, deine mother-in-law.
Sie fehlen. Unsere Mütter und Väter.
Und manchmal wünsch ich mir, sie auf einen Kaffee zu treffen, zu plaudern und zu lachen.
Ganz kurz nur…
Ich wünsche euch beiden Raum für die Trauer.
Alles Liebe
Hausfrau Hanna
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Oh, das wünsche ich mir auch oft, du triffst die Sache auf den Punkt: Ich möcht nochmal zusammensitzen, mit meiner eigenen Mutter, mit Lily, und „plaudern und lachen, ganz kurz nur … “ Die Trauer geht weit über die erste Zeit hinaus. Danke für deine mitfühlenden Worte, du hast mir aus der Seele gesprochen.
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Liebe Anhora, das ist wahrlich ein schöner Nachruf! Danke dir und für dich und deinen Briten eine gute Reise, auch wenn der Anlass traurig ist, traurig sein das gehört zum Leben, ich finde es immer wieder schade, dass es so verpönt ist!
Herzliche Grüsse
Ulli
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Danke, liebe Ulli. Ja, es wird eine traurige Reise werden, denn ihr Lachen fehlt, ihr süßer Londoner Akzent, und wie sie das Leben nahm, wie es kam. Ich finde auch, dass die Trauer mitunter nicht genug Platz bekommt, dabei ist sie so wichtig und auch ein Zeichen der Wertschätzung. Danke für deine lieben Worte. 🙂
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Das hast du sehr einfühlsam geschrieben. Mein Beileid und eine Umarmung auch für den Briten. Eine Mutter bleibt immer unersetzlich.
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Danke, Sylvia. 🙂 Ich richte es dem Briten gerne aus. Und ja … eine Mutter kann nicht ersetzt werden, in keinem Alter.
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Ein schöner Nachruf. 💕Alles Liebe für Euch beiden.
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Lieben Dank von uns beiden! 🙂
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Ein Satz, der mich, seit ich ihn gelesen habe, nie mehr loslässt ist: Alte Menschen verlieren nicht das Bedürfnis nach Zärtlichkeit, sondern die Menschen, die sie ihnen geben.
Ich glaube, etwas vom Schlimmsten im Alter ist, dass einem nach und nach die Freunde wegsterben. Hat man keine Familie, ist das doppelt schlimm. Für Lily hat das ja nicht zugetroffen. Ich hoffe, sie hat dort, wo sie nun ist, auch etwas zum Lachen.
Liebe Grüsse
Bea
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Liebe Bea, im Alter die Freunde zu verlieren, finde ich auch eins vom Schlimmsten. Wir können uns ja immer neue Freunde suchen, aber im hohen Alter wird das schwierig bis unmöglich. Lily wurde von der Familie umsorgt und sie klagte nie. Nur das Reisen, das hätte sie gerne noch eine Weile weitergemacht, sie liebte es. Die Familie nahm sie schon mal mit, aber nicht so oft, wie sie es sich gewünscht hätte. Man hat ja noch anderes zu tun …
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(Am Rande: Ich mag diesen Nachruf. Auch Menschen, die sie gar nicht kannten, wissen jetzt von ihr; das ist schön und richtig.)
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Danke! Ich freu mich über deinen Kommentar. 🙂
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einen guten abschiedsweg ihr und euch, das wünsch ich!
pega
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Vielen Dank! Mal sehn wie das wird nächste Woche. Es wird die erste nicht-religiöse Beerdigung sein, die ich erlebe.
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Liebe Anhora!
Des dud mr loid. I find au, dass mr nadierlich draurig sei derf. Wer sollt eim au des verbieta. Als Britin hot se jo sichr Humor ghet, na fällt ihr sichr au äbbes schees ei, was se do ka, wenn se d Radiesle von unda aguggt …
I wünsch dr an gmietlicha Sonndag
Liebs Grüßle
Mallybeau
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Humor hat se sicher g’habt, sie hat au über sich selber g’lacht. Solche Leit mag i am liebschde! Und jetzt – fehlt se. 😦
I hoff, s’geht ihr guad, egal wo sie isch.
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Natürlich darf man traurig sein. Es war die Mama.
💕
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Eben. Zum Glück gab es sie. 🙂
(Sonst gäbs ja den Sohn nicht …)
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