7. Tag: Gilsland – Irthington
Je weiter wir nach Westen vorankommen, desto milder wird das Klima. Die Sonne scheint, wir wandern inmitten von Feldern und Wiesen, einer Landschaft wie hingemalt.
Es geht ein hügelauf und hügelab durch Weiden, Haine und Wäldchen. Ein großer Frieden liegt über allem.
Den Hadrianswall sehen wir heute nur noch kurz, dann verschwindet die Mauer. Die Steine sind abgetragen, andere Gebäude daraus entstanden. Zum Teil wurde der Wall hier aus Torf gebaut, weil nicht genug Steine zu finden waren. Aber immer wieder kommen wir an den Resten kleiner Festungen und Wachtürme vorbei.
Im Westen ist es nicht nur wärmer, sondern auch feuchter. Es regnet hier weit mehr als im Nordosten, wo wir herkommen. In letzter Zeit hat der Himmel seine Schleusen offenbar weit offen gehabt, denn die Wege bestehen an manchen Stellen knöcheltief aus Matsch. Aber da hilft nix: Wir müssen irgendwie durch.
Krähen schwärmen über die Felder.
Zu Beginn einer solchen Wanderung lässt man immer mehr vom Alltag los, überwältigt von der Natur. Aber heute ist der 7. Tag unserer Reise, und ich werde auch die sattgrünen Wiesen und das weite Land wieder loslassen müssen. Vielleicht bin ich geschwächt durch den leichten Schmerz im rechten Fuß (ich bin gestolpert und habe mich übertreten), oder es ist das Wissen um die Endlichkeit allen Seins: Heute bin ich etwas wortkarg und hänge meinen Gedanken nach.
Ach was. Ich atme ein und atme aus. Es riecht nach frisch geschnittenem Gras, Heu und Wildblumen. Es riecht nach Leben. Wir beginnen zu überlegen, wohin die nächste Wanderreise gehen soll.
Wanderung am Hadrianswall:
Tagesstrecke: 19,7 km in ca. 7 Std.
Bisher gelaufene Strecke: 115,6 km
Zurück zur letzten Etappe – Weiter zur nächsten Etappe
Zurück zum Start
Die Landschaft hat sich geändert, ist bunter und vielseitiger geworden. Was wären wir Menschen ohne die Natur?
Danke fürs zeigen. 🙂
LikeGefällt 1 Person
Gerne! 🙂 Und ja, die Natur ist vielleicht noch viel mehr ein Teil von uns, als uns manchmal bewusst ist. Es macht etwas mit einem.
LikeLike
So ist es recht, nicht an das Ende denken sondern an den Anfang eines neuen Abenteuers 😉 Dankeschön für das Mitnehmen auf diese stille und schöne Wanderung. Liebe Grüße aus der verregneten und kühlen Heimat.
LikeGefällt 1 Person
Dankeschön fürs Mitkommen und liebe Grüße zurück vom warmen, derzeit trockenen Nordwesten Englands! (Wir sind Glückspilze). 🙂
LikeGefällt 1 Person
Liebe Anhora!
Ach Gottle, jetzt hält mi echt nix meh. So scheene Lanschaft. Ond die Schäfle ersch. So gmietlich dät i mi jetzt au gern ondr s Gebüsch lega.
Au wenns zum Schluß vielleicht an dr oin odr andra Schdelle zwiggt hot, ischs bestimmt an Urlaub an den r no lang denka werdet. I fends toll, dass r des gmacht hent.
I muss jetzt zom schaffa. 🙂
Grüßle ins Grüne
Mallybeau
LikeGefällt 1 Person
Liebe Mallybeau, die Landschaft isch wirklich wunderschee, aber bei eich auf dr Schwäbische Alb ischs genauso schee. Nadur kann sich selber net übertreffa, Hauptsach d’Technik und dr Krach von de Mensche isch weit weg! Da kann d’Seele aufatme. 🙂
LikeGefällt 1 Person
Das klingt nach einem schönen Abschluss!
Gute Rückkehr.
LikeGefällt 1 Person
Ein guter Abschluss ist der Gedanke an das nächste Reiseziel in der Tat! Allerdings ist diese Reise noch nicht beendet. Eins nach dem andern. 😉
LikeGefällt 1 Person
Guckt euch mal den Gendarmstiegen in Südjütland an. Den haben wir im Sommer entdeckt und innerlich gebookmarkt. 😉
LikeGefällt 1 Person
Das ist ein toller Tipp, vielen Dank! Das schauen wir uns genauer an. 🙂
LikeGefällt 1 Person
Schöne Bilder ! Ich liebe es, Englands green and pleasant land 🙂 Ach ja, beim Wandern kann man Ballast abwerfen und die Gedanken schweifen lassen….schöne Erlebnisse wünsche ich dir noch !
LikeGefällt 1 Person
Danke, Almuth! Über die vielen Erlebnisse könnte man ja eine eigene Blogreihe machen. 😉 Es ist eine außergewöhnliche Wanderung mit vielen Facetten.
LikeGefällt 1 Person
Das hört sich gut an, die innere wie die äußere Reise 🙂
LikeGefällt 1 Person