Von Geistern und Schweinen

14 km schaffen wir heute, von Cissone nach Cravanzana. 570 m bergauf, 622 bergab. Da knarrt der Wanderstiefel.

Meist geht es durch lichte und dichte Wälder, perfekt für einen heißen Tag. Nur: Es ist nicht heiß. Gestern Abend gingen Regengüsse nieder, es kühlte auf etwa 15 Grad ab und der heutige Tag bleibt verhangen. So ist das Leben eben.

Wir folgen also den lehmigen, z.T. steilen und glitschigen Wegen der Routenplanung und werden immer tiefer in einen riesigen, naturbelassenen Wald geführt. Keine andere menschliche Seele weit und breit.

Da tauchen mit der Zeit Fratzen und Monster auf. Es sind ja nur abgestorbene Baumreste, aber in der wabernden Feuchtigkeit fühle ich mich wie in einem Zauberwald.

Noch gruseliger sind die Hufabdrücke in der einen oder anderen Lehmkuhle, und immer öfters die frisch (!) aufgeworfene Erde auf dem Weg.
Das waren keine Waldgeister.
Das waren Cinghiale. Wildschweine.

Ich möchte hier nicht den Handy-Empfang verlieren, denke ich, aber das kann einem ja nur in Deutschland passieren.

Der geliebte Brite weiß jedenfalls, dass Wildschweine sehr scheu und nur bei Nacht unterwegs sind. Ich hoffe das stimmt.

Bei der ersten Gelegenheit fliehe ich auf eine kleine Landstraße. Dieser Weg ist etwas länger als der durch den Waldpfad, aber egal. Er führt auch zum Ziel.
Wie gut, dass es Wander-Apps gibt.

10 Gedanken zu „Von Geistern und Schweinen

  1. notiznagel

    Müllers waren gestern im Pfälzerwald in Hörweite von Wildschweinen geraten. Den Atem hielten wir kurz an, was auch genutzt hat. Die Grunzer verzogen sich und unser Herzschlag sank auf normale Werte.

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  2. Mallybeau Mauswohn

    Liebe Anhora!

    S Wedder scheint ja abkühlt zu han. So wandert sichs glei besser. Die Landschaft sieht echt toll aus. Ond wenn eich a baar Wildschwein iebr da Wäg laufet, machschs oifach wie dr Obelix: ZUschlaga and zum Obndessa brota 🙂

    Liebs Grüßle ond weiter gude Wanderung
    Mallybeau

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  3. Geschichten und Meer

    Im Westerwald sind wir mehrmals Wildschweinen begegnet, aber sie gingen immer unbeeindruckt ihren Wildschweingeschäften nach. Man soll ihnen nur nicht zu nahe kommen, besonders, wenn sie Frischlinge haben, habe ich gehört. Ich mache einen höflichen kleinen Umweg, wenn mir eines entgegen kommt, und bisher ist nichts passiert.

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    1. Anhora Autor

      Respekt! Ich kenne Wildschweine bisher nur aus dem Gehege und war schon etwas unruhig. Aber der Brite sagte dasselbe: solange man den Jungen nicht nahekommt, passiert nichts. Aber ich bin halt ein Schisser . Ich hab auch vor Pudeln Angst. 😏

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