Ich habe die Straße für mich, als ich mit dem Fahrrad zur Post unterwegs bin. Kaum ein Auto stört meine Fahrt. Ich werde nicht an den Bordstein gedrängt, nicht mit Abgasen eingenebelt, muss nicht auf den Gehweg ausweichen zu meiner Sicherheit.
Ruhig ist es auch. Kein Motorenlärm. Niemand muss von hier nach da. All das auf-die-Uhr-sehn, ans-Lenkrad-trommeln, all die verspannten Gesichter mit den Gedanken im Büro, beim nächsten Meeting, in der Kita oder sonstwo, all das Hasten, all die Lasten – dahin.
Die leeren Straßen erinnern mich an meine Kindheit.
Als ich etwa zehn Jahre alt war, setzten sich meine Cousine und ich gerne an den Straßenrand und wir schrieben Auto-Nummern auf. Einfach so zum Zeitvertreib. Wenn wir an einem Nachmittag auf zwanzig oder so kamen, gerieten wir aus dem Häuschen. Frühe Siebzigerjahre.
Diese Beschaulichkeit auf den Straßen hatte ich längst vergessen.
Hat was für sich, diese Stille. Auch wenn wir uns das Ganze mit einer negativen Pandemie als Ursache erklären können – schön, welche positiven Erinnerungen in dir geweckt hat.
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Ungewöhnliche Situationen erzeugen ungewöhnliche Gedanken. Was einem da alles einfällt. 🙂
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Wie sich das alles entwickelt hat, wahnsinn oder? Und ja, solche einfachen Freuden, wo man nicht viel brauchte und trotzdem Spaß hatte. Hier ist es auch extrem ruhig geworden und daß in einer großen Stadt. Schade, daß es so nicht bleiben wird.
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Ja, der Lärm wird zurückkommen, und es wird genauso ungewohnt sein. Vielleicht bleibt das eine oder andere dieser Entschleunigung hängen und es wird nciht mehr genauso wie vorher. In manchem wäre das gut so.
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Das sehe ich genauso. Vielleicht wird der Lärm dann auch so wahrgenommen, daß er als störend empfunden wird. Eben hörte ich, daß sich die Anzahl der Radfahrer mancherorts fast verdoppelt hat. Vielleicht fahren auch in Zukunft mehr Menschen Rad. Es wäre wirklich schön, wenn sich manches ändern würde. Mal sehen, wo die Reise hingeht!
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Schon gespenstig oder? Selbst hier in der Großstadt, ist es deutlich ruhiger. Was ja eigentlich schön ist. Von ganz allein, wären wir Einwohner wohl nie dahin gekommen
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Ja, die Ruhe ist angenehm, wie in früheren Zeiten, es ist weniger hektisch. Die Älteren erinnern sich.
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Mit Autonummern – aber das war spaeter, in den 90ern – habe ich fuer das Seesprechfunkzeugnis geuebt: jedes Kennzeichen, das ich sah, im Nato-Alphabet buchstabieren. 😉
Stiller ist es hier auch, aber nur etwas. Der Touristenverkehr bei uns auf der Haupstrasse [man kriegt sogar wieder Parkplaetze da!] hat natuerlich sehr nachgelassen, aber als grosse Durchgangsstrasse [Ost-West Verbindung] ist es immer noch reichlich. Bei uns selber vor der Haustuere war es immer schon stiller, weil wir direkt am Stadtrand wohnen, an einer kleinen Ausfallstrasse, die auf’s wenig besiedelte Umland fuehrt. Da hat sich nicht viel geaendert. Und Radler – dafuer ist die Gegend beliebt – kommen auch immer noch vorbei. Mir scheint, da haben wir immer noch einige als Touristen hier. Ich denke nicht, dass das ausschliesslich Einheimische sind.
Liebe Gruesse, und bleib‘ gesund,
Pit
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Du auch! Genieße die Normalität. Bei uns ist nichts mehr normal, aber die leeren Straßen gefallen mir. 😊
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Ja, Autonummern aufschreiben hat Spass gemacht. Meine Mutter hätte gesagt „Kost‘ nicht viel und hat was von“.
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Ach, du kennst es auch! 🙂
Sowas kann man den Kindern heute nicht mehr erklären. Das heißt – im Moment schon. 😉
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