Gewohnheitssachen

Allmählich gewöhne ich mich sogar an Talk-Shows ohne Publikum, an Gags ohne Lacher, Pointen ohne Beifall. Ein wenig schwer tu ich mich noch mit entleibten Gästen, deren Gesichter von Bildschirmen auf Stahlgestellen flimmern. Wie aufgespießt kommt mir das vor, aber auch das habe ich oft genug gesehen und es wirkt nicht mehr ganz fremd.

Nun gibt es aber etwas Neues, worauf ich mich einstellen muss: Ans Arbeiten. Ab morgen steige ich stufenweise aus der Kurzarbeit aus, nach neun Wochen Zwangspause.

Inzwischen bin ich unsicher geworden, was mir mehr zusetzt: Das Isoliertsein zu Hause oder die Angst, ins Büro zurückzukehren mit Bergen an Arbeit und neuen Bestimmungen für unsere Kurse.

Mit ist ein wenig flau. 😨

 

31 Gedanken zu „Gewohnheitssachen

    1. Anhora Autor

      Die Auszeit macht was mit einem. Nicht zu arbeiten ist die eine Sache, keine Leute um sich zu haben, eine ganz andere. Auf die Kolleg*innen hab ich mich gefreut. Das Chaos auf dem Schreibtisch betrachte ich mit meiner derzeit noch vorhandenen neuen Gelassenheit. 😉

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  1. eimaeckel

    Mir geht das nach jedem Wochenende so. Aber wenn ich erst einmal im Büro bin, den ersten Kaffee und den „Wie wars im Wochenende? -Gespräche“ intus habe, dann bin ich wieder im Takt. Du wirst sehen: Dauert nur einen Tag.

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    1. Anhora Autor

      Darauf verlasse ich mich: Wenn man erstmal wieder im Fluss ist, wirds schon werden. Allerdings war ich vor der Corona-Pause so überlastet, dass sich etwas ändern muss. Ich hoffe wir finden eine gute Lösung für alle. Lieber Gruß!

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      1. Arthrotia

        Ach je, das allein sein bringt das Grübeln mit sich. Die Auszeit hatte sicherlich auch was Positives. Sich auch mal mit sich und seinem Leben auseinandersetzen. Ruhe und Frieden finden. Neue Strategien entwickeln, um anders arbeiten zu können.
        Und mache Dir nicht so viele Gedanken. Meistens ist in Wirklichkeit vieles anders, als wir es sehen und empfinden. Ich bin nach 1 Jahr in einem anderen Unternehmen wieder zurück zur ehemaligen Arbeit gewechselt. Da wurde ich sehr freundlich aufgenommen. Alle haben gesagt, dass ich gefehlt habe. Und dabei hatte ich das gar nicht gedacht. Das Gegenteil hatte ich erwartet. Als Vorgesetzte hatte ich mich immer wie ein Wächter gefühlt. Deshalb hatte ich auch den Job aufgegeben. So können wir uns irren.
        Geh einfach hin. Mach Dir keinen Kopp. Du wirst sehen, alles wird gut.

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        1. Anhora Autor

          Vielen Dank für deine Gedanken dazu und die Aufmunterung. Die ersten zwei Tage im Büro sind nun ja vorbei, ich fand es anstrengend. Andererseits merkte ich auch, wie sehr mir die Kolleg*innen gefehlt hatten. Rückblickend kommt mir die Auszeit zu Hause glanzlos vor. Ich habe schon das eine oder andere gemacht, was eben ging unter den strengen Auflagen, aber ohne Menschen ist das Leben ein ganz anderes.
          Schön, dass du eine Arbeitsstelle (wieder-)gefunden hast, in der du dich wohlfühlst! 🙂

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          1. Arthrotia

            Arbeit, wenn wir sie gerne machen bringt auch Selbstbestätigung. Wir können uns Einbringen mit Fachkompetenz und Kreativität. Und wir erhalten Feedback. Je nachdem wie es läuft.

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            1. Anhora Autor

              Das stimmt und ich erlebe gerade, was für einen großen Unterschied es macht, nicht zu arbeiten. Ich frage mich, wie Rentnerinnen und Rentner damit umgehen. Ohne Corona hat man natürlich viele Möglichkeiten, trotzdem ist es vielleicht gar nicht so einfach, sich ein bisschen Selbstbestätigung und Anerkennung zu holen.

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            2. Arthrotia

              Ja, ich frage mich das auch schon, wie ich im Rentenalter leben möchte. Nur zu Hause rum hocken, nichts mehr tun, kann ich mir gar nicht vorstellen. Das Leben hört doch nicht einfach auf. wir möchten uns doch auch in der Rente einbringen ins Leben. Das ist doch auch der Sinn des Lebens. Glück. Erfüllung.🤗

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            3. Anhora Autor

              Ohne Corona hat man natürlich viel mehr Möglichkeiten. Allerdings muss man sich ständig selbst darum kümmern, unter die Leute zu kommen. Aber irgendwann hat man wahrscheinlich seine Leute und Beschäftigungen beieinander, mit denen man sich wohlfühlt. 🙂

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            1. Anhora Autor

              Den Eindruck hat man in der Regel von Leuten im Rentenalter. Also ich hab noch ein bisschen bis dahin und werde mir rechtzeitig Gedanken machen. 😏

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            2. Anhora Autor

              Danke, genau so mache ich es. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass die Zeit mit Kolleginnen und Kollegen wieder gekommen ist, , wenn auch nur stundenweise. Besser als nix. 🙂

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            3. frauholle52

              Ich konnte mich nicht auf den Renteneintritt vorbereiten, weil ich wegen Krankheit von einem Tag auf den anderen aus dem Berufsleben ausscheiden musste. Das erste halbe Jahr war nicht leicht und am meisten fehlten mir die KollegInnen. Daran erinnere ich mich gerade. Doch, ich war gerne berufstätig. Heute kann ich mir das für mich allerdings nicht mehr vorstellen. Liebe Grüße noch einmal und ein schönes Wochenende!
              Regine

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            4. Anhora Autor

              Ich stelle mir den Wechsel auf jeden Fall anspruchsvoll vor. Plötzlich hat man nicht mehr „automatisch“ soziale Kontakte, sondern muss sich erst alles neu aufbauen. Aber ist ja auch spannend. Ich hab aber noch drei Jahre.

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  2. Ben Froehlich

    Ich wünsche dir einen ruhigen Einstieg. Sollte es sich doch andeuten, dass die Arbeit dich zu erschlagen droht, so möchte ich dir empfehlen, ein wenig die Ohren zu massieren (ist natürlich so eine Sache, die Zeit zu finden oder überhaupt an eine Massage zu denken, wenn der Stress erst da ist), aber mir hilft das.

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      1. etoilefilante22

        Nur kurz zum thema rentnerIn:
        – Sich ein projekt vornehmen. Es braucht nicht spektakulär zu sein, hauptsache es macht spass schon beim daran denken!
        – neugierig bleiben, zuviel routine lähmt!
        – das entdecken geniessen!
        – ….zugeben, dass im alter einiges weniger wichtig wird 🙂

        Grüsse von einer, die weiss, wovon sie spricht und die das glück hat, mit 75 noch immer (auf sehr kleinem feuer) in ihrem geliebten beruf tätig sein zu können!

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