Zurück bei der Arbeit (stundenweise vorerst) merke ich erst, wie mir die Kolleginnen und Kollegen gefehlt haben. Neun Wochen sind lang. Wir stehen da mit maskierten Gesichtern und freudigen Augen, dürfen uns aber nicht in die Arme fallen. Ich seufze.
Dann fahre ich den Computer hoch und wurstle mich durch all das Liegengebliebene. Mein Büro ist klein und das Fenster geschlossen, weil es sonst zieht. Ein Dozent kommt herein, schließt die Tür, lässt sich auf dem Besucherstuhl nieder. Ich setze meine Maske auf, er nimmt seine ab. „Lass nur, wir sind ja unter uns,“ sagt er. Als täte er mir einen Gefallen, wenn er nicht auf die Maskenpflicht besteht.
Ich stelle immer wieder fest, dass die Unangepassten wegen der Einschränkungen mehr Gewese machen. Dieser Dozent ist auch so einer mit Ecken und Kanten, an sich ist das in Ordnung aber ich bitte ihn trotzdem, seine Maske wieder aufzusetzen. Er schaut mich mit großen Augen an.
Warum muss ich erst darauf hinweisen, dass ich Asthma habe und mein Lebenspartner im höheren Alter ist? Warum fühlt es sich an, als habe ich gerade etwas ganz Schräges verlangt?
Ungern setzt er die Maske wieder auf und geht bald wieder. Auch recht.
Danke für den (wie ich finde, angemessenen) Rüffel.
Ist doch piepwurschtegal, was man selber von den Dingern hält – das macht man für andere, nicht für sich. Ich bin immer wieder konsterniert, wenn Mitmenschen denken, ihre Rebellion (gegen was?) so ausleben zu müssen.
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Mich überrascht es auch, dass Gesichtsmasken von manchen wie eine überflüssige Verordnung empfunden werden, die man mit etwas Pfiffigkeit umgehen kann. Diesen Typ Mensch gibt es ja, und sie bilden sich oft sogar etwas darauf ein, wie schlau sie sind, ohne den Grund für Verordnungen zu hinterfragen.
So weit würde ich bei dem Dozenten allerdings nicht gehen. 😉
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Ja, seit einiger Zeit meinen viele, dass man gar keine Maske mehr braucht. Mir fällt das besonders beim Einkaufen auf, wo viele die Maske am Eingang noch tragen und dann unter das Kinn schieben, häufig unter die Nase. Ich finde das eine Zumutung, denn ich trage die Maske trotz Brille (sehr lästig) und aus Rücksicht auf meine Mitmenschen. Dass andere einfach ohne rumlaufen, auch dicht neben mich an den Regalen, finde ich frech, zumal sie sehen, dass ich längst zur Risikogruppe gehöre und sie mich anstecken könnten, aber das schert viele nicht. Schade eigentlich! Viele haben doch nichts gelernt! Ich habe mir vorgenommen ab jetzt diese Leute anzusprechen auf die Gefahr hin, dass ich blöd angemacht werde. Liebe Sonntagsgrüße, Sigrid
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Du hast völlig richtig gehandelt. Niemandem schadet es die Maske aufzusetzen. Auch wenn der Einzelne nicht von allen Maßnahmen überzeugt ist. So soll er doch Rücksicht auf die anderen nehmen. Der andere hat eben Angst sich zu infizieren. Und dem hilft es auch mental wenn alle die Maskenpflicht einhalten.
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Ich finde dein Reaktion in Ordnung.
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Das gibt einem so ein blödes Gefühl und dabei hast du nichts verrücktes verlangt. Hach
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Eigentlich sollte man nicht das Gefühl haben, sich rechtfertigen zu müssen. Aber wie sagte schon Frau Merkel, wenn auch in anderem Zusammenhang: „Es ist alles noch Neuland für uns.“ 😉
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Echt ärgerlich, dass manche Leute so blöd reagieren
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Ja leider. Aber Menschen sind halt verschieden. Mit den einen klappt es, mit den andern muss man reden. 😉
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das ist so, ja. manchmal muss man es noch mal sagen. ist doch okay. nach einiger zeit wissen dann alle, wer was möchte und was nicht. ein schönes wochenende dir. liebe grüße
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Ja das stimmt. Ich halte die Maskenpflicht aber für eine Selbstverständlichkeit aus Gründen von Gesundheitsschutz und Rücksichtnahme. Deshalb war ich etwas überrascht. Aber man kann ja reden miteinander. 🙂
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