Kundenbetreuung ausbaufähig

Über die Beschäftigten in den Läden wundere ich mich schon manchmal. Neulich zum Beispiel in der Bäckerei: Ich wage es, eine Verkäuferin höflich darauf hinzuweisen, dass sie die Maske schon über die Nase ziehen muss, damit es Sinn macht. Eine weitere Verkäuferin, die ihre Maske unter dem Kinn trägt und ihr verschwitztes Gesicht völlig ohne Schutz lässt, kommt hinzu und schnappt mich an: „Tragen Sie mal so ein Ding ab morgens um Fünf!“

Stimmt, das ist sicher anstrengend. Zudem trennt eine Plexiglasscheibe weitgehend das Personal vom Kunden, ich hätte mir meine Bemerkung sparen können. Und überhaupt: wenn ich nicht einverstanden bin mit dem unzureichenden Gesichtsschutz,  dann kann ich ja selbst entscheiden, ob ich in dieser Bäckerei weiter einkaufen will.
Vorerst vielleicht nicht.

Nicht wegen dem Virus, sondern wegen dem Umgangston.

14 Gedanken zu „Kundenbetreuung ausbaufähig

  1. wolkenbeobachterin

    ich kann die verkäuferin verstehen, beide. und dass sie dabei vielleicht schroff geklungen haben, finde ich verzeihlich. denn schließlich müssen die die dinger 8 stunden lang tragen. ätzend! die können einem doch leid tun! also mir tun sie leid. mir reicht es, wenn ich im supermarkt nur zwei runden lang das ding tragen muss. klar möchte man nicht angeblafft werden, ist mir kürzlich übrigens auch passiert, aber im moment liegen eben noch bei einigen die nerven blank. daran habe ich gedacht, an all die auflagen und das lästige lange tragen-müssen und dass sie auch um ihre existenz bangen und mit diesen gedanken war ich wieder versöhnt mit der situation, ja, manchmal sagt man eben mal was nicht so im richtigen ton, wir sind doch alle menschlich. ich möchte jedenfalls nicht von einem roboter bedient werden. oder übertrieben freundlich, das kann ich auch nicht leiden. es sind doch alles menschen, die da arbeiten. und jeder hat mal einen schlechten tag oder ist gereizt. so. wenn mich nun jemand anschreien möchte, bitte. ich halt mir einfach die ohren zu. pah! 🙂
    wenn du um deine gesundheit dir so arge sorgen machst, weil du ja diese lungengeschichte hast, wenn ich das richtig erinnere, dann suche dir die orte aus, wo du dich am sichersten fühlst. da kann ich dich auch verstehen. alles liebe und liebe grüße.

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    1. Anhora Autor

      Du hast natürlich recht: jeder hat mal einen blöden Tag, und mit Maske atmet es sich eben nicht gut. Ich hoffe, die Angestellten dürfen häufiger Pause machen und Luft holen.
      Andererseits: Du erinnerst dich richtig, ich habe Asthma, bin auch nicht mehr die Jüngste und deshalb vorsichtiger als andere. Und wie es der Zufall will – ich hatte gerade auch einen blöden Tag und dachte an die vielen Gelegenheiten bei meiner Arbeit, wo ich enorm unter Zeit- und Erfolgstress stehe, ständig wegen (aus meiner Sicht) Belanglosigkeiten gestört werde und in vielen Beratungsgesprächen Geduld brauche, die übrigens auch mit Maske geführt werden. Meine Anspannung würde ich aber nicht an anderen ablassen, die können nichts dafür. Ich hoffe, dass mir das bisher gelungen ist.
      Aber es ist wie du sagst: Niemand ist perfekt, und ich habe den Vorfall auch nicht überbewertet, zumal ich ja woanders einkaufen kann. Ich wollte es nur zur Diskussion stellen und wissen, wie andere darüber denken. 🙂
      Lieber Gruß, A.

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  2. Ben Froehlich

    Die Maske scheint so ein Reizthema zu sein. So ganz verstanden habe ich es noch nicht, aber da trifft man wohl schnell den falschen Ton und sofort entsteht ein Streit, dabei ist es von deiner Seite ja auch ein wertvoller Hinweis, denn so eine Bäckerei dürfte ne nette Summe zahlen, wenn das Nichttragen mitbekommen würde (keine Ahnung, ob da wirklich jemand vom Ordnungsamt rumrennt, aber der hätte in dem Moment wohl seinen Spaß gehabt…)

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      1. Ben Froehlich

        Okay, dann sollte man doch eher dankbar sein, wenn man einen freundlichen Hinweis bekommt. Aber ich verstehe, dass da Menschen in einer Stresssituation stehen und nicht logisch vorgehen. Es entschuldigt zwar das Verhalten nicht, aber in dem Fall schaden sie ja sich selbst, da sie Kunden auf diese Weise verlieren werden.

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          1. Ben Froehlich

            Ja, das halte ich genauso. Ich wurde in der DDR geboren und allein deswegen missfällt mir dieses „Na dann schaut mal, was ich für eine Macht habe und euch ausliefere“, wobei hier natürlich die Frage nach der Grenze gestellt werden darf. Ab wann ist es notwendig eine Sache zu melden?

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            1. Anhora Autor

              Oh nein, nicht melden! Dann müsste man auch wegen Nicht-Einhaltung von Abstandsregeln, zu großen Gruppen usw. vorgehen. Das wäre unverhältnismäßig.
              Das Machtgehabe gab es auch in der BRD, wenn man z.B. vom Finanzamt oder gar vom Arbeitsamt etwas brauchte. Inzwischen hat sich das sehr zum Vorteil verändert, aber in meiner Jugend war es anders. Nicht so ausgeprägt wie in der DDR, da bin ich mir allerdings sicher. Aber es hat trotzdem gereicht, um diesen Typ Mensch bis ans Lebensende unsympathisch zu finden. 😉

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        1. Anhora Autor

          Die abgeschreckten Kunden wird die Verkäuferin wohl weniger interessieren als die Geschäftsleitung! Was die mitkriegt, weiß man nicht. Ich denke aber, in Einzelfällen sind Kunden gnädig. Eine bekanntermaßen schnippische Verkaufskraft dagegen dürfte ohnhin Probleme mit Kolleginnen und Kollegen bekommen.

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    1. Anhora Autor

      Ich kenne die Bestimmungen nicht, aber auf keinen Fall macht es keinen guten Eindruck, wenn Kunden ohne Maske gar nicht erst reingelassen werden, das Personal sich aber nicht daran hält.

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  3. Ulrike

    Der Ton macht die Musik. Unhöflichkeit in diesem Metier geht nicht. Jeder weiß wie unangenehm es unter den Masken wird, gerade dann wenn es auch noch warm ist. Auch dafür gibt’s Lösungen. Eine davon ist abwechselnd für fünf Minuten zum verschnaufen aus dem Verkaufsraum zu verschwinden.

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    1. Anhora Autor

      Ja, der Ton … Im Dienstleistungsbereich (und auch sonst) sollte man daran denken, dass andere nichts dafür können, wenn es einem gerade schlecht geht. Man darf ja auch alles sagen, aber alles freundlich. Es gibt immer Lösungen oder zumindest Verständnis, und übrigens auch ausgesprochen freundliche Verkäufer und Verkäuferinnen, die genauso lange mit der Maske dastehen. 😉

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  4. eimaeckel

    Ich frage mich auch oft, ob ich Leute wegen der auf Halbmast hängenden Maske ansprechen soll. Aber ich glaub selber nicht an die Wirkung dieser Dinger. Und nur wegen der Staatsraison? Aber anblaffen muss man sich wirklich von niemandem lassen, der gegen eine allgemeine Regel verstößt.

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    1. Anhora Autor

      Ich glaube schon, die Masken helfen – jedenfalls seit es in Dtl. genügend davon gibt. Davor konnten sie nichts gegen das Virus ausrichten oder konnten sogar schädlich sein. Wie gut, dass sie uns jetzt schützen.
      Man muss auch ein bisschen mit der Zeit gehen. 😉

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