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Schlusswort

Hier sitze ich nun, am Ende meines letzten Strandspaziergangs in Alcudia. Das Wasser, das meine Füße umspült, ist deutlich wärmer geworden als bei der ersten Wanderung. Das Meer wird mir fehlen. Die Buffets irgendwie auch, das heißt – nein. Eigentlich nicht. Denn wenn man sich etwas auf den Teller gelegt hat und es entspricht nicht ganz dem, was man erwartet hat und man ist froh darüber, weil es die Qual der Wahl am nächsten Tag um dieses Eine verringert – dann kann das nicht richtig sein. Und ich will auch gar nicht wissen, wie viel jeden Tag weggeworfen wird und wie viele Menschen vor Hunger krank sind oder sterben.

Beim Meer ist das anders. Man kann nicht genug davon haben, und es gibt nichts, was an diesem Gedanken stört. Auf den Strandspaziergängen der letzten Woche tauchte in meinem Kopf viel auf und verebbte auch wieder, wie im Rhythmus der Brandung, die die Stimmchen einzelner Touristen übertönt. Wenn man aber auf einen der Bootsstege hinausgeht, wird es ganz still und man hört nur das Glucksen um die Pfähle herum. Dann ist man der Tiefe und Unergründlichkeit des Meeres oder auch des Lebens ganz nah.

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Ende der Veranstaltung. Morgen gehts heim. Danke euch allen fürs Vorbeischauen und Mitlesen hier!

Der Morgen macht den Tag

Um Omelett, Müsli, Orangen-Melonen-Ananas-Trauben-Berge und einen halben Liter Kaffee in einem einzigen Magen – man isst sich blöd an diesen Buffets – ein bisschen zu verteilen, mache ich nach dem Frühstück immer einen Spaziergang am Strand. Während der geliebte Brite wie die meisten andern hier auf dem Fahrrad durch das mallorcinische Hinterland tourt, wandere ich durch feuchten, jungfräulichen Sand, von dem alle Spuren weggespült sind, und auch meine Fußtapper werden nach mir sogleich wieder eingeebnet. In der Ferne steigt feiner Dunst aus dem türkisfarbenen Wasser und verwischt die Bergketten der Bucht von Alcudia.

Das Meer schnauft lärmend vor sich hin, schiebt flache Wellen zum Strand, auf denen die Sonne tanzt. Ich schaue zu, wie sich das Wasser an meinen nackten Füßen bricht und überlege, ob das eine Blasenentzündung nach sich zieht. Ach was, ich bewege mich ja, und so pflatsche ich weiter, über zwei Stunden jeden Tag, und halte das Gesicht in den Wind, bis meine Lippen salzig schmecken.

Das ist das wahre Leben.