Herr Bauer richtet sich auf, ein Sperling singt vor dem Fenster. Wie schön, dass es Frühling wird, denkt er und wärmt sich in der hereinfallenden Sonne. Jetzt wird es heller, alles erwacht, das Leben ist … Nein. Das will er nicht denken.
Es war viel Arbeit gewesen. Herr Bauer hatte telefoniert, sortiert und Listen geschrieben, so dass jeder wusste, was er zu tun hatte und wann. Der Auftrag war groß, und sie hatten nur wenige Tage gehabt, alles heranzuschaffen und zusammenzubauen.
Eine Fliege krabbelt über den Schreibtisch und betastet nun einen Stift. Herr Bauer schaut ihr nach und sieht sie doch nicht. Gerade kommt er aus dem Büro des Drachens, oft genug hat er es als zertretenes Häufchen verlassen müssen. Erst allmählich versteht er, dass die Anfeindungen des Direktors nichts mit ihm zu tun haben, auf jeden hier wird eingedroschen. Das vorhin allerdings kam unvorbereitet.
„Ist mit Martens alles im Plan, Herr Bauer?“
„Ja, heute wird ausgeliefert.“
Der Drache blätterte durch ein paar Unterlagen und fuhr – ohne ihn anzusehen – fort:
„Wer hat das abgewickelt? Sie?“
„Ich habe dafür gesorgt, dass jeder seine Aufgaben kannte und erledigte.“
„Mhm.“
Der Drache schob seine Papiere zusammen und blickte auf.
„Das war eine große Sache, nicht wahr?“
„Ja, aber wir liefern rechtzeitig und vollständig.“
„Schön, dass es geklappt hat, Herr Bauer. Haben Sie gut hingekriegt.“
Herr Bauer ärgert sich, weil ihm auf einmal leicht ist. Weil das Vogelgezwitscher noch schöner klingt als heute Morgen, weil die Sonne nur ihn anzustrahlen scheint. Das alles will er nicht. Nicht wegen eines hingeworfenen Zuckerchens, so wenig ernst zu nehmen wie die gewohnten Peitschenschläge. Herr Bauer scheucht die Fliege fort. Er will nicht hoffen, dass alles anders wird, doch er kann nicht verhindern, dass es sich leichter amtet.