Die Luft flirrt, Fliegen und anderes Gebrumm kämmen durch das Gras. Ich liege wieder einmal in der Wiese vor einem Wald-Weiher, weg vom Lärm der Autos und Motorräder, hier gibt es nur Vogelstimmen, Froschquaken, Blätterrauschen. Gerade wird vom angrenzenden Reiterhof ein Pferd gebracht wie jeden Nachmittag. Die Begleiterin führt es über die Wiese zum Wasser hin, da bleibt es plötzlich stehen und schaut zu mir herüber. Als hätte es eine Frage an mich. Dann ruckt der Kopf zur Seite, weil die junge Frau an der Leine gezogen hat, beide verschwinden im Ufergebüsch. Doch das Pferd will nicht schwimmen. Es kommt zurück, und zwar allein.
Mitten auf der Wiese bleibt es stehn und schaut wieder zu mir. Als wolle es etwas sagen. Kennt mich das Pferd aus einem früheren Leben? Sekundenlang starren wir uns an. Über alle Mystik hinweg rasen meine Gedanken in eine rationalere Richtung: Wie rette ich mich, wenn … „Tina, komm her“, ruft da die Begleiterin, bevor ich den Gedanken zu Ende denken muss. Sie holt das Tier ans Wasser zurück. Tina muss jetzt schwimmen.
Hier ist es spannender als beim Sonntags-Tatort.