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Tausende britische Flüchtlinge auf gefährlicher Reise in der Irischen See

Die irische Küstenwache gab heute landesweit eine Warnung für die Ostküste aus, da Hundertausende britische Flüchtlinge unter Lebensgefahr die Irische See überqueren. Sie wollen einem verarmten und instabilen Land entkommen. Die mit Flüchtlingen überfüllten Schlauchboote haben die halbe Strecke bereits hinter sich, viele sind mit Frauen und Kindern unterwegs und wollen auf der Grünen Insel ein neues Leben beginnen.

„Wir haben Hunderte Menschen aus den überfüllten Booten gerettet“, so ein Mitglied des Hubschrauber-Rettungsteams Rescue 117, Derek Ryan, heute zu Waterford Whisper News. „Es ist schlimm, da viele dieser Leute sich einfach nur eine bessere Lebensqualität in der EU erhoffen.“

Der Taoiseach (gälisch = Premierminister) Enda Kenny hat für heute Nachmittag eine dringliche Sitzung in Dáil einberufen, um für den Zustrom britischer Flüchtlinge eine Lösung zu finden. Es wird davon ausgegangen, dass viele Ankömmlinge an der irischen Küste in Quarantäne gebracht werden müssen, da sie nicht der EU angehören.

„Um diese armen und unglücklichen Menschen unterzubringen und ihnen zu helfen, werden Container aufgestellt“, so Mr. Kenny. „Ich bitte dringend darum, dass jeder hier alles tut, um die Migranten so gut wie möglich zu unterstützen. Das kann der Empfang mit einer heißen Tasse Tee an der Küste sein oder das Bereitstellen von frischen Kleidern.“

Geschätzte 450.000 Menschen sind bereits aus dem Vereinigten Königreich in benachbarte EU-Staaten geflohen.

(Quelle: Waterford Whisper News )

 

Ländergrenzen? Nicht dass ich wüsste, sagte der Storch.

Sie sind weg. Seit über einer Woche habe ich die beiden Störche im Nest auf der anderen Straßenseite nicht mehr gesehn. Vielleicht sammeln sie sich irgendwo, wahrscheinlicher sind sie schon auf dem Weg, als ungeordneter Schwarm am Himmel. Das würde ich gerne einmal sehn. Wie kommen sie wohl über die Alpen? Als Segelflieger schaffen sie angeblich bis zu 500 km am Tag, dann wären sie längst in Afrika. Oder haben sie Pausen eingelegt? Ein paar Tage Italien vielleicht?  Schön, einfach wegfliegen zu können.

Auszeitlos

Da es sonst niemand tut, lobe ich mich selbst: Eine ganze Woche ohne Tabakqualm liegt hinter mir! Der Entzug manifestierte sich nur in anhaltend schlechter Laune, und das konnte in den ersten Tagen vom dauerverregneten Juni-Beginn herrühren. Seit dem Sommereinbruch vor drei Tagen wurde es allerdings kaum besser, dabei quält mich kein Druck, eine Zigarette haben zu müssen. Was mir fehlt, sind die Inseln. Aus meinen überfrachteten Alltagen hatte ich wenigstens minutenlang dorthin flüchten können, eine Rauchpause ist eben eine Pause, ein zeitlich begrenztes Innehalten, ein Bremsmanöver mit Haltegriff, eine Art (absurder geht’s nicht) Luftholen.

Nun renne ich unterbrechungslos von Hektik und Druck bei der Arbeit zur alten Wohnung meiner Mutter, zu Restmöbel-Entsorgung, Renovierungsbedarf und Mieteransprüche sowie zu Schriftkram und Erledigungen in ihrer neuen Wohnung. Selbst wenn ich ein paar Minuten lang in der Sonne stehe zur Mittagszeit oder am Abend – ich weiß nicht, was ich dort anfangen soll. Ich komme nicht runter. Es gibt keinen Ersatz.