Wenn sich Menschen auf arabisch unterhalten, klingt es wie ein nicht enden wollendes „Achmad war am Hallabad“ oder so. Die Tonation ist nicht elegant wie im Französischen oder vornehm wie im Britischen, sondern forsch. Die Sprache wirkt mitunter fast aggressiv und irgendwie breit – als müssten einzelne Worte aus dem hinteren Rachen hervorgewürgt werden.
In den Unterrichtspausen unserer Sprachkurs-Teilnehmer aus Syrien klingt es deshalb im Aufenthaltsraum, als wären sehr viele Achmads in sehr vielen Hallabads unterwegs.
Am meisten erstaunen mich aber nicht die fremden Sprachklänge, sondern die Frauen. Man hat ja dieses Bild der Muslimin, die einige Meter hinter dem Mann geht und in Demut den Kopf neigt. Das kann ich nicht bestätigen. Die Frauen sitzen hier aufrecht zwischen den Männern und debattieren, lachen, eifern. Wie kam ich denn auf dieses Klischee?