Mutig waren wir heute. Trotz Bombendrohungen stiefelten wir durch einen Christkindlesmarkt. Tausende andere übrigens auch, so einfach lässt der Deutsche sich den Spaß am Glühweinstand nicht nehmen. Wir sind – wie man sieht – auch nicht in die Luft geflogen, sondern heil wieder nach Hause gekommen, wenn man vom Rummeln im Bauch einmal absieht. Das kommt von der Wurst am Nachmittag: dünn, scharf und einen halben Meter lang. Oder von den gebrannten Nüssen, die wir uns danach in den Mund stopften, während wir an den Ständen mit Christbaumschmuck, Kerzen und Kommerziellem auf und ab wanderten. Auf keinen Fall kann es am Glühwein gelegen haben (mit Haselnuss-Geschmack, den kannte ich noch nicht), danach ging es uns nämlich ausgezeichnet. Es fing gerade an zu dämmern, in unseren Adern verteilte sich gewürzter heißer Rotwein und wir hörten auf, die behandschuhten Hände zusammenzuklopfen und von einem Bein aufs andere zu hüpfen, um warm zu werden. Für eine Weile fügte sich alles, wie es sein muss: Winterwetter, Weihnachtsmarkt, Glühweinbedöddelt. Jep!