Es ist so eine Sache mit dem Arbeiten zu Hause. Egal wann ich beginne – erst komm ich in den Arbeitsfluss nicht rein, und wenn es dann endlich läuft, dann komm ich nicht mehr raus. Es war schon so, als ich noch als Übersetzerin arbeitete und oft bis in den späten Abend am Schreibtisch saß. Man hat eigentlich keinen Rhythmus mehr, geschweige denn die üblichen Arbeitszeiten.
Es leidet auch die Energie des Raums, der bisher mein Rückzugsort war. Hier habe ich gelesen, geschrieben, nachgedacht, ausgeruht. Hier konnte ich allein sein. Allein bin ich zwar immer noch, aber es liegen Ordner auf dem Boden, Unterlagen auf dem Tisch, zwischen Papier und Büroklammern ist eine Tasse Tee eingeklemmt, auf dem Fenstersims liegt das Diensthandy.
Doch was jammere ich. Fast tausend Tote in Italien in den letzten 24 Stunden. Gütiger Himmel …