Eine Eisfee hat sich auf meinen Balkon verirrt!
Sie hat sich in einer entlaubten Pfefferminzpflanze verheddert und tropft vor sich hin.
Es ist nicht mehr so kalt.
Eigentlich schade.
Schön ist nicht mehr das Ausgehen, sondern das Heimkommen. Kalter Regen und Windböen jagen mich ins Haus, ich werfe Mantel und Schirm in die Ecke, Türe zu, Heizung an. Mit gerötetem Gesicht falle ich aufs Sofa, kleine Schlückchen heißen Tees lassen es warm werden in mir drin. Über einem aufgeschlagenen Buch auf den Knieen entstehen Bilder aus einer anderen Zeit, einer anderen Welt, ich träume mich weg und in den Abend hinein, während aus dem Radio die ruhige Stimme eines Sprechers dringt, wie es sie nur bei Klassiksendern gibt. Draußen tobt das Wetter, das Leben, ich blicke diesem Tumult einen Augenblick hinterher. Dann schiebe ich die Gardinen zu, wickle mich in einen Teppich und denke: Das geht mich heute gar nichts an.