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Redewendungen

Zu einem Getränk braucht man etwas im Mund. In Griechenland jedenfalls. Wein oder Bier ist offenbar nichts im Mund, oder nicht genug.

Wir sitzen in einem Straßencafe, drei Gläser Ouzo stehen vor uns auf dem Tisch und eine kleine Schale mit Nüssen.

„Die Nüsse sind übrigens dazu da, dass wir etwas im Mund haben“, sagt die Tochter. Sie lebt seit einem halben Jahr in Griechenland und kennt diese nette Redewendung. „Neulich war ich zum Beispiel bei einer Bekannten auf ein Gläschen Wein und sie sagte: ‚Ich schau mal was im Kühlschrank ist. Damit wir etwas im Mund haben‘. Griechen nehmen ein Getränk nicht einfach so zu sich. Man bekommt traditionell (in Touristenhochburgen ist es anders) etwas zum Knabbern dazu. Damit man etwas im Mund hat.“

Ich hatte den Mund jedenfalls viel zu voll. Eine Woche lang Kebab, Mousaka, Tsatsiki, Octopus Balls auch, was es eben gab. Danach – ich erzähle aus der Retrospektive – hatte ich fast drei Kilo mehr auf den Hüften. Wie jedes Jahr. Jetzt werden wieder Gürkchen geknabbert, das muss reichen im Mund.

Schön wars!

 

Kardamena-Strand (2)

Octopus Balls

Kein Scherz: In Griechenland isst man Octopus Balls. Für alle der englischen Sprache nicht mächtigen Leser: bitte hier nachschlagen. Und ja. Das ist hier eine Vorspeise. Wir beugen uns über die Menükarte eines Restaurants in Pothia auf der Insel Kalymnos, und stoßen auf diese im Englischen irritierende Bezeichnung.

 

Kardamena_Octopus2

 

Gemeint sind natürlich nicht „die“ Balls, die im ersten Moment unsere Augenbrauen nach oben zucken lassen. Es handelt sich um – im Deutschen weitaus unverfänglicher bezeichnete – Bällchen. Oktopus-Bällchen.

Jedenfalls esse ich keinen Oktopus, Tintenfisch, Calamaris oder wie man es auch nennt. Ich habe nie verstanden, was an frittierten

Gummiringen schmecken soll. Um einen Oktopus jedoch in Bällchenform bringen zu können, muss man ihn vorher pürieren, und das ist der Unterschied. Das Ergebnis ist eine derart fein schmeckende Speise, dass ich ein Bällchen nach dem andern wegputze, als gäbe es kein Morgen.

Ob ich wirklich nur Fangarme gegessen habe oder nicht doch ein wenig Hödchen dabei war, will ich nicht wissen. Mir hat’s geschmeckt!

 

PS: Wer in Griechenland Griechen treffen will, ist auf der Insel Kalmynos gut aufgehoben. In der malerischen Haupt- und Hafenstadt haben wir keine ausländischen griechische Touristen gesehen. Ein Ausflug hierher lohnt sich!

http://www.yeome.de/kalymnos-reise.html

http://griechenland-insider-urlaub.de/Dodekanes/Kalymnos/Pothia