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Souvenir

Mein diesjähriges Urlaubs-Souvenir ist lebendig. Das hoffe ich jedenfalls. Steh- und Liegrümchen mag ich nämlich nicht, und unser Haushalt kann auch kein einziges weiteres Erinnerungsstück in Form von Muscheln oder Steinen mehr aufnehmen. Deshalb bin ich dazu übergegangen, Samen von Pflanzen am Urlaubsort zu sammeln. Es funktioniert noch nicht so richtig, denn nur selten werden zu Hause ordentliche Gewächse daraus. Entweder gehen die Samen nicht auf oder die Pflänzlein wieder ein. Aber ich bleibe dran, und im Sommer blühten tatsächlich orangefarbene Feld-Stiefmütterchen, deren Samen ich aus einem Vorgarten im nordenglischen Bamborough geklaut hatte. Und die Samen einiger pinkfarbenen Klatschmohnpflanzen mit hübschen fransigen Rändern stammen aus den Dünen von Holy Island, ebenfalls Nordengland.

Dieses Jahr versuche ich es nun mit einem Ableger. Ich habe ihn von einer Pflanze abgebrochen, die ich letzte Woche zwischen ein paar Steinen an der Küste Kroatiens entdeckt habe. Es handelt sich um eine Sukkulente – die kann man beim Gießen ein paar Wochen lang vergessen oder auch im Wasser stehen lassen – die überleben das. Ich mag Sukkulenten.

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Und was bringt ihr immer aus dem Urlaub mit?

Highlights

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Das ist ja eine Misere hier! Regen, Wind  und 15 Grad Außentemperatur- so macht das Heimkommen keinen Spaß. Ich träum mich gleich wieder weg in die Sonnenwärme Kroatiens, auf den paradiesischen Strand, zu den hilfsbereiten Menschen. Als Süddeutsche mochte ich natürlich auch, dass man dort nur schwer sein Geld loswird. Abgesehen davon gehört aber auch das zu den schönsten Momenten:

1. Als wir versuchen, das Bergdorf Motovon zu finden (das Navi ließ uns wg. einer Baustelle im Stich und schickte uns immer wieder auf die Straße zurück, die nun mal gesperrt war), frage ich schließlich in einem kleinen Straßen-Pub nach einer Ausweichstrecke. Nach wenigen Minuten sind alle Gäste (8-10 Personen) damit beschäftigt, uns in allen Sprachen den Weg zu beschreiben.

2. Als der Liebste in einem Restaurant in der Landessprache bestellt: „Lignje sa miješanom salatom (Calamari mit gemischem Salat). Der Kellner mit der sanften Stimme nickt mehrmals und säuselt: „Yes Sir, I understand perfectly, Sir, Calamari with Salad. Salatom is correct, Sir.“

3. Als wir in einer Bar zum dritten Mal auftauchen und ohne bestellt zu haben unsere üblichen Getränke kommen: 1 Glas Weißwein und 1 Flasche alkoholfreies Bier.

4. Als wir auf einem Markt in Pula mit dem netten Olivenöl-Verkäufer ins Gespräch kommen und er erzählt: Der Verkauf des Öls sei so lukrativ, dass er nur 7 Monate im Jahr arbeiten müsse und theoretisch 3 Jahre davon leben könne. Nein, im Winter arbeite er nicht, da ruhe er sich aus. Er schaue fern oder seinen Freunden zu, wie sie – für weniger Geld – arbeiten gehen. *träum* Der Stand neben ihm sei übrigens frei. *Ganzfestträum* Man müsse nur mit den Farmern gut verhandeln können. *Hm*

5. Als ich abends in der Ferienwohnung auf der Jagd nach Mücken mit dem Geschirrtuch unterwegs bin und der geliebte Brite mich – recht sonnengebräunt – dann immer „The brown hunter“ nennt.

So. Ein Blick aus dem Fenster zeigt keine signifikante Änderung, aber wir haben ja Sonne und Meer im Herzen mitgebracht. Das reicht eine Weile. Schön.

Pula – Istrien

Der Himmel hielt sich heute bedeckt. Wir verbrachten den Tag deshalb in Pula, der mit knapp 60.000 Einwohnern größten Stadt auf der Halbinsel Istrien. Das einstige Fischerdorf war lange von den Römern besetzt, deshalb gibt es hier ein Amphitheater und andere historische Bauten. Später beherrschte Venedig die Stadt bzw. Istrien und brachte italienische Architektur und die Sprache mit. Italienisch ist bis heute zweite Amtsprache in dieser Region.

Pula kommt mir in der Tat italienisch vor, aber nicht nur durch den typischen Baustil, sondern auch weil viele Gebäude in keinem guten Zustand sind: Hauswände sind schmutzig verfärbt, Fassaden blättern ab – nicht so wie in den anderen Orten Istriens, die herausgeputzt sind wie Filmkulissen, selbst die Dörfer im Hinterland sind gepflegt und organisiert. Pula ist … anders, und trotzdem romantisch-schön. Man kann durch verschlungene Gässlein bummeln und es gibt viele Restaurants und Läden in der Flaniermeile.

Strandgut

Wichtigstes Werkzeug am kroatischen Strand sind Flipflops und eine Schaumstoffmatte. Es gibt hier nämlich keine Sand-, sondern Kieselstrände, und das tut beim Auftreten oder Draufliegen weh.

Alles andere braucht keine weiteren Hilfsmittel. Das Wasser ist kristallklar und ca. 25 Grad warm. Der kilometerlange Strand mit seinen hübschen Buchten ist aufgeräumt und sauber. Man muss auch keinen Liegestuhl oder Sonnenschirm mieten, sondern setzt sich nach dem Schwimmen gepflegt in den Schatten der Pinien. Die Kinder der meisten  Länder gehen wieder zur Schule, sodass es herrlich ruhig ist. Nur noch wenige Touristen und Einheimische genießen hier Wasser, Sonne und Ruhe – ein kleines Paradies.

Und was macht ihr morgen? 😉

Ausflugsziel

Trotz Hitze verbringen wir den Tag heute nicht am Meer, sondern machen uns auf den Weg zu einer attraktiven Tankstelle im Landesinneren. Sie liegt nicht in einem hübschen Dörflein oder einer antiken Stadt, sondern an der Autobahn von Slowenien nach Kroatien, der A9. Da „unsere“ Tankstelle auf der nach Süden führenden Seite liegt, müssen wir von unserem Standort aus erst nach Norden fahren, abfahren, Maut bezahlen, wenden, die Autobahn wieder betreten, südlich fahren, unsere Tankstelle besuchen, abfahren, wieder Maut bezahlen.

Und warum? Weil der geliebte Brite bei der Anreise dort sein Portemonnaie liegen gelassen hat. Ein paar fürchterliche Momente lang vermuteten wir ein kriminelles Urlaubsland, denn der Liebste war am ersten Abend beim Bummeln an der Hafenpromenade leicht angerempelt worden. Und sind nicht auffällig viele Häuser hier durch Mauern und Tore gesichert? (beängstigend, wie schnell man Menschen unter Generalverdacht stellt). Aber nun hatte ein ehrlicher Kroate oder Tourist das aufgefundene Portemonnaie abgegeben und als uns einfiel, dass es in der Tankstelle verloren gegangen sein könnte und wir zum Glück noch den Kassenbeleg – also eine Telefonnummer – hatten, konnten wir es heute dort abholen.

Da wir nun schon in der Nähe waren, sahen wir uns dann das Bergdorf Motovun an: ein (um es vorsichtig auszudrücken) touristisch voll erschlossener Ort mit einer Burg. Ich meine, ich hätte sowas in der Art schon in der Toskana gesehen, aber egal. Um diese Zeit laufen jedenfalls nicht mehr viele Urlauber herum, sodass wir die engen Gassen, malerischen Fassaden und hübschen Shops unbeschwert genießen konnten.

(Morgen will ich wieder an den Strand.)

 

Südliche Grüße!

Gestern noch auf dem Balkon, heute – schon wieder. Allerdings ist der Ausblick heute besser, es ist ja auch ein anderer Balkon. Man sieht hier Bäume und dazwischen … das Meer.

Nach Salzwasser und Pinien duftende Grüße aus Kroatien an euch alle!

img_5969Gleich nach der Ankunft:
Koffer abstellen und los, dem Meer Hallo sagen.
Wir sind jetzt da.
🙂