Gedanken, die man laufen lässt, finden neue Wege.
(Blick aus der Bergstadt Motovun in Istrien/Kroatien)
Trotz Hitze verbringen wir den Tag heute nicht am Meer, sondern machen uns auf den Weg zu einer attraktiven Tankstelle im Landesinneren. Sie liegt nicht in einem hübschen Dörflein oder einer antiken Stadt, sondern an der Autobahn von Slowenien nach Kroatien, der A9. Da „unsere“ Tankstelle auf der nach Süden führenden Seite liegt, müssen wir von unserem Standort aus erst nach Norden fahren, abfahren, Maut bezahlen, wenden, die Autobahn wieder betreten, südlich fahren, unsere Tankstelle besuchen, abfahren, wieder Maut bezahlen.
Und warum? Weil der geliebte Brite bei der Anreise dort sein Portemonnaie liegen gelassen hat. Ein paar fürchterliche Momente lang vermuteten wir ein kriminelles Urlaubsland, denn der Liebste war am ersten Abend beim Bummeln an der Hafenpromenade leicht angerempelt worden. Und sind nicht auffällig viele Häuser hier durch Mauern und Tore gesichert? (beängstigend, wie schnell man Menschen unter Generalverdacht stellt). Aber nun hatte ein ehrlicher Kroate oder Tourist das aufgefundene Portemonnaie abgegeben und als uns einfiel, dass es in der Tankstelle verloren gegangen sein könnte und wir zum Glück noch den Kassenbeleg – also eine Telefonnummer – hatten, konnten wir es heute dort abholen.
Da wir nun schon in der Nähe waren, sahen wir uns dann das Bergdorf Motovun an: ein (um es vorsichtig auszudrücken) touristisch voll erschlossener Ort mit einer Burg. Ich meine, ich hätte sowas in der Art schon in der Toskana gesehen, aber egal. Um diese Zeit laufen jedenfalls nicht mehr viele Urlauber herum, sodass wir die engen Gassen, malerischen Fassaden und hübschen Shops unbeschwert genießen konnten.
(Morgen will ich wieder an den Strand.)