Zoé fragte vor einiger Zeit, wo man sich auf einer gedachten Linie zwischen Geburt und Tod sehe. Ich antwortete, ich sehe mich überhaupt nicht auf einer solchen Linie, sondern darüber; die Vorstellung, direkt auf der Linie zu sitzen, fühlt sich für mich falsch an. Zoé fand das interessant und überlegte, was ein Psychologe dazu wohl meinen würde. Also fragte ich einen.
Die Antwort: In der Psychologie gibt es keine Linie zwischen Geburt und Tod, sondern Wellen. Eine gerade Linie stellt Zeiteinheiten dar, Jahre oder Jahrzehnte. Die Lebenslinie besteht aus besseren und schlechteren Zeiten. Dies hatte ich also gesehen und meine Positionierung deutet darauf hin, dass ich mich derzeit deutlich über dem Durchschnittsniveau befinde.
Das ist so richtig wie sonderbar. Trotz Umzug und Jobverlust fühle ich mich tatsächlich energetisch aufgedrillert und positiv. Die Wohnung ist schön geworden, es gibt Perspektiven für meine Zukunft, und vielleicht hat auch meine Mutter gerade nichts zu tun dort oben und hält mir die Hand.
Wie ist es bei euch? Wenn euer Leben eine Wellenlinie ist – wo befindet ihr euch im Moment?