Ich reihe Kerzen auf und gebe Dufttropfen in ein Gefäß. Licht aus. Als ob das Getöse des Tages vertrieben würde, wenn man nichts mehr sieht. Ich fummle am MP3-Player herum, der Kopfhörer knattert. Gerade will ich ihn in die Ecke werfen, da tut er. Ruhe jetzt. Hände. Meine Aufmerksamkeit richtet sich auf meine Hände. Ich balle sie zur Faust, halte die Spannung, halte und – lasse los. Ob das was bringt?
Ich baue mir einen Tempel zurecht im Gästezimmer. Statt tibetanischer Klangschalen und tiefer Selbstversenkung gibts Muskelentspannung nach Dr. Jacobsen, weil ich auf meiner Festplatte nichts anderes fand. Stück für Stück krampfe ich also den Körper zusammen und gebe nach, versuche weich zu werden, fließend. Es lenkt immerhin ab. Die Gedanken sind bei den Muskeln und nicht auf unbeaufsichtigten Ausflügen. Entspannung für Anfänger.