Wie kann es sein, dass ich bei der Fahrt auf abschüssigem Weg manchmal in die Pedale getreten muss, während das Rad bergauf fast von selbst läuft? Richtig. Es kann nicht sein. Geht ja gar nicht. Es ist wohl so, dass unter bestimmten Bedingungen die Optik uns einen Streich spielt. Was aussieht, als gehe es leicht bergab, führt in Wirklichkeit leicht bergan und umgekehrt. Welche Merkmale zur Orientierung müssen fehlen, damit nicht unsere Augen erkennen, ob es rauf oder runter geht, sondern unsere Oberschenkel?
Außerdem bin ich noch nicht dahinter gekommen, woher an einer bestimmten Stelle meines Wegs zur Arbeit ein Duft strömt wie aus einem gewaltigen Blumenbouquet. Es stehen dort nur ein paar Bäume herum, und sie blühen nicht. Heute habe ich kurz angehalten. Es sind Linden, glaube ich, und im Laub verstecken sich kleine, grüne Fruchtstände. Oder sind das Blüten?
Nächste Frage: Warum erinnert mich ein bestimmter Luftzug an Wanderungen, die ich als 15jährige während eines Kuraufenthalts in Bayern unternahm? Ist es die feuchte Wärme wie in jenem verregneten Sommer? Der Geruch nasser Bäume? Oder der Wunsch, in diesem Augenblick hier sein zu wollen und nirgendwo anders, so wie damals?
Nur über solche Dinge denke ich nach, wenn ich morgens zur Arbeit radle und abends wieder heim. Und das ist sehr gut so.