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Bitte freimachen

Wer gerade den Wohnort wechselt, weiß vielleicht, wie seltsam nackt man sich an einem Umzugstag fühlen kann. Ein paar Menschen kommen zusammen zum Helfen, man betritt die neuen Wohnräume und dann werden Kartons geöffnet, einer nach dem andern. Nicht dass man die privatesten Dinge anderen überließe, aber es fängt schon beim Alltäglichen an: Die eingetrockneten Wasserreste einer Blumenvase, der speckig gewordene Kochlöffel, die gefühlt 150 Müslischüsseln, für die man plötzlich eine Rechtfertigung abgeben soll.

Ich war gestern eine solche Helferin. Ich habe eine Küche eingeräumt mit weniger Schränken als in der alten Wohnung, kämpfte nicht immer erfolgreich gegen ein „Das wird man ja noch sagen dürfen“ und trug damit wohl nicht zur Entspannung der umziehenden Kücheninhaberin bei.

Deshalb an dieser Stelle ein lieber Gruß an die Tochter, die ihre Zelte in München abgebrochen hat und wieder bei uns in der Heimatstadt angekommen ist: Das Schlimmste ist überstanden, es ist wunderbar, dass ihr da seid, und du wirst sehen: Bald findet alles seinen Platz. 🙂