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Darf man den einzigen essbaren Osterhasen schon am Ostersonntag essen?

Diese Frage beschäftigt mich seit heute Morgen. Ich schaue diesen hübschen Hasen nämlich gerne an, würde ihn aber genauso gerne aufessen. Wenn ich ihn hinterher immer noch anschauen könnte, hätte ich es längst getan.

Wusstet ihr, dass der Osterhase in Deutschland — Kinder, jetzt nicht weiterlesen — erfunden wurde?  Die Idee, dass der Osterhase Süßigkeiten und Eier verschenkt, soll im Mittelalter in Deutschland entstanden sein, die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem 16. Jahrhundert. Niederländische Siedler brachten den Hasen im 18. Jahrhundert in die Vereinigten Staaten und die machten ein Geschäftsmodell daraus, wie aus so vielem.

75% der Deutschen essen übrigens die Ohren eines Schokohasen zuerst.
Ich auch. Was solls. Ostern ist Ostern, ich kann den hübschen Hasen ja auf dem Foto anschauen.
Mmmm, da sind Smarties drin!

Das Bemalen der Eier wurde in der Ukraine erfunden. Einwanderer brachten es in USA und dort weiß man eben, wie man eine Idee unter die Leute bringt.

In Bulgarien wiederum ist es ein alter Osterbrauch, sich gegenseitig mit rohen Eiern zu bewerfen. Diese Tradition wurde zum Glück nicht in die USA exportiert, um von dort aus um die Welt zu gehn.

Stimmt es, dass in der Schweiz nicht der Osterhase, sondern der Kuckuck die bunterkunten Ostereier bringt? Hab ich ja noch nie gehört.

Das und mehr interessante Oster-Fakten gibt es hier zu lesen: Die 10 besten Fakten über Ostern

So. fertig. Versuchungen widerstehen zu können gehört in die Fastenzeit, es lebe das Leben!
Nicht das dieses Osterhasen, der nur kurz unter uns war, aber das andere Leben, unseres, das können wir öffnen und Freude hineinlassen. Wenn das nichts zum Feiern ist!

Fröhliche Ostern wünsche ich euch allen,
lasst es euch gutgehen.

 

Vertrauenssache

Neulich in meinem Arbeitszimmer: Ein Computerprofi versucht, meinen PC zu reparieren, und das erweist sich als aufwendiger als gedacht. Der Mann muss den Rechner für zwei Tage mitnehmen. Hektisch suche ich in den Tiefen der Verzeichnisse nach privaten Dateien, verschiebe sie auf ein externes Laufwerk und hoffe, dass ich nichts übersehen habe. Sicher bin ich mir nicht. Mit Knoten im Magen übergebe ich schließlich das Gerät und muss am nächsten Tag gar noch mein Passwort preisgeben. Beim Kopieren meiner Daten auf die neue SSD sei das extra dafür angelegte Admin-Account verschwunden, sagt der Mann.

Als ich den Computer zurückerhalte, arbeitet er wieder wie der Blitz und alle Programme funktionieren. Ich bin aus dem Häuschen und widerstehe mit Mühe dem Drang, diesem Heilbringer um den Hals zu fallen und ihn abzuküssen. Nur beim Klicken durch die Ordner fühlt es sich merkwürdig an. Als sei jemand hiergewesen. Als wäre Dateien angegrapscht worden. Es ist, als hätte hier etwas seine Unschuld verloren.

Unser Leben befindet sich bis in die kleinsten Details auf einer drehenden Scheibe. Den Rechner herzugeben ist wie einem Fremden den Wohnungsschlüssel in die Hand zu drücken, weil er nach unserer überstürzten Abreise die Blumen gießen soll. Man hofft, dass er Tabuzonen wie Passwortlisten, persönliche Aufzeichnungen und private Bilder respektiert. Aber könnte man selbst der Versuchung widerstehen?